IWF-Vizechefin fordert entschlosseneres Vorgehen der Zentralbanken gegen die Inflation

Investing.com

Veröffentlicht am 29.08.2022 13:24

Aktualisiert 29.08.2022 13:38

von Robert Zach

Investing.com - IWF-Vizechefin Gita Gopinath forderte am Freitag die Zentralbanken zu entschlosseneren Maßnahmen im Kampf gegen die turmhohe Inflation auf. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass sich die Inflation verfestige, warnte sie.

"Die Zentralbanken müssen entschlossen handeln, um die Inflation wieder auf das Zielniveau zu bringen und die Inflationserwartungen zu verankern", sagte sie auf dem Zentralbanken-Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming und betonte gleichzeitig, dass sich der Zielkonflikt zwischen Beschäftigung, Inflation und Wachstum, mit dem die Zentralbanken weltweit konfrontiert sind, in den kommenden Jahren voraussichtlich noch verschärfen wird.

Überall auf der Welt steigen die Preise derzeit rapide an, in einigen Fällen sogar im zweistelligen Prozentbereich. Die Gründe dafür sind vielschichtig und reichen von der ultra-laxen Geld- und Fiskalpolitik der Zentralbanken und Regierungen während der Corona-Pandemie über Störungen der Lieferketten bis hin zum Krieg in der Ukraine.

"Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben als ''Stresstest'' für die geldpolitischen Rahmenbedingungen der Länder gedient", sagte Gopinath.

Um wieder Preisstabilität herzustellen, so Gopinath, sei die Forward Guidance der Notenbanken ein adäquates Mittel. Zudem sollten die Zentralbanken klarstellen, dass sie "den Kurs beibehalten" und eine straffe Geldpolitik aufrechterhalten werden, solange die Inflation hoch bleibt. Und wenn sich die Teuerung als unerwartet hartnäckig erweist, sollten sie ihre Entschlossenheit zu einer aggressiveren Straffung der Geldpolitik unterstreichen, selbst wenn dies eine starke Abkühlung der Wirtschaft und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit bedeutet.

Zuvor hatte sich Fed-Chef Jerome Powell ähnlich wie die IWF-Vizechefin zur künftigen Geldpolitik geäußert. Er setzte den Spekulationen ein Ende, dass die Fed die Zinsen bereits im nächsten Jahr wieder senken könnte. Stattdessen betonte er, dass die Leitzinsen noch einige Zeit auf einem höheren Niveau bleiben müssten, um die Inflation wirksam einzufangen. Dies könne auch mit "Schmerzen" für Haushalte und Unternehmen einhergehen, räumte er ein. Die Erfahrungen der Vergangenheit hätten jedoch gezeigt, dass die Kosten viel höher wären, wenn man jetzt nichts täte.

Die Federal Reserve hat ihren Leitzins in diesem Jahr bereits um 225 Basispunkte angehoben. Die nächste Sitzung findet am 21. September statt. Am Markt wird derzeit spekuliert, ob die Notenbanker das Leitzinsband um 50 oder 75 Basispunkte anheben werden. Den Fed Funds Futures zufolge tendieren die Marktteilnehmer derzeit eher zu einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Vor der Sitzung des Offenmarktausschusses werden noch zwei relevante Wirtschaftsberichte veröffentlicht: die US-Arbeitsmarktdaten und der US-amerikanische Verbraucherpreisindex. Beide könnten für die Zinsentscheidung der Fed von großer Bedeutung sein.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert