Ifo: Homeoffice könnte Büroflächenbedarf bis 2030 um 12 Prozent senken

dpa-AFX

Veröffentlicht am 19.03.2024 10:35

Aktualisiert 19.03.2024 10:45

FRANKFURT/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Trend zum Homeoffice dürfte den Bedarf an Büroflächen in den deutschen Metropolen bis 2030 um über ein Zehntel sinken lassen. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Ifo-Instituts und des Immobilienberaters Colliers für die Großstädte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. "Die regelmäßige Arbeit im Homeoffice ist für etwa 25 Prozent der Beschäftigten und 69 Prozent der Unternehmen zur neuen Normalität geworden", sagte Ifo-Forscher Simon Krause. "Vor allem in Großunternehmen und in Branchen mit starker Homeoffice-Nutzung führt dies zu einem Rückgang der Nachfrage nach Büros."

Wahrscheinlich würden zwölf Prozent weniger Flächen bis 2030 gesucht. Das entspreche einem Minderbedarf von rund 11,5 Millionen Quadratmeter Bürofläche in den sieben Metropolen. Die Homeoffice-Quote in Deutschland sei seit knapp zwei Jahren stabil, sagte Krause. Die neue Arbeitswelt sei ein "Stresstest für den Büroimmobilienmarkt". Für die Studie wurden erstmals Daten der Homeoffice-Umfragen des Ifo unter 9000 Unternehmen mit Büromietverträgen zwischen 2013 und 2023 aus der Datenbank von Colliers verknüpft.

Zugleich fielen die Umsätze am Bürovermietungsmarkt 2023 auf das Niveau der akuten Corona-Krise, wie es weiter hieß. Die Leerstandsquote von unter drei Prozent im Jahre 2019 verdoppelte sich demnach auf über sechs Prozent Ende 2023, während der Anteil der Untermietverträge stark von unter zwei auf fast acht Prozent stieg. "Derzeit zeichnet sich eine schnelle Erholung nicht ab", sagt Andreas Trumpp von Colliers, Mitautor der Studie.

Büromietverträge in Deutschland hätten eine durchschnittliche Laufzeit von etwa sieben Jahren, hieß es. Deshalb wirke sich der Homeoffice-Effekt erst verzögert aus. Insgesamt gehen Colliers und Ifo davon aus, dass 60 Prozent aller Büroimmobilien in Deutschland vom Homeoffice-Effekt betroffen sind und dass Firmen in diesen Immobilien ihre Flächen im Schnitt um 20 Prozent reduzieren.

Weil mit dem Homeoffice-Trend weniger Büroflächen gebraucht werden, steht der Markt für solche Immobilien in vielen Ländern unter Druck, vor allem in den USA. Auch hierzulande müssen Banken wie die Wiesbadener Aareal Bank (ETR:ARLG) und die Landesbank Helaba mehr Geld für mögliche Kreditausfälle bei Gewerbeimmobilien zurücklegen. Bankenaufseher sind in Sorge.

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