Gundlach: Fed wird Zinsen trotz Banken-Turbulenzen um 25 Basispunkte anheben

Investing.com  |  Autor Robert Zach

Veröffentlicht am 17.03.2023 07:47

Aktualisiert 17.03.2023 08:53

Investing.com - Jeffrey Gundlach, CEO von DoubleLine Capital, glaubt, dass die US-Notenbank trotz der andauernden Banken-Turbulenzen in der nächsten Woche eine kleine Zinserhöhung durchsetzen wird.

"Ich glaube einfach, dass die Fed zu diesem Zeitpunkt nicht auf 50 Basispunkte gehen wird. Ich würde sagen 25 Basispunkte", sagte Gundlach im Gespräch mit CNBC. Um die "Glaubwürdigkeit der Notenbank zu wahren, erhöhen sie den Leitzins vermutlich um 25 Basispunkte."

Nach dem Zusammenbruch zweier US-Banken in den letzten Tagen befinden sich die Zinserwartungen permanent in Bewegung. Zu Beginn der Woche waren die Chancen für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte noch etwa gleich groß wie für eine Zinspause. Nun liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt um 25 Basispunkte auf 4,75 bis 5,00 Prozent bei etwa 83 Prozent. Damit würde die Fed ihren aggressivsten Zinserhöhungszyklus seit den 1980er Jahren unbeirrt fortsetzen und das, obwohl Banken wie SVB und Signature genau aus diesem Grund in die Pleite gerutscht sind.

Trotz der Turbulenzen im US-Bankensektor glaubt Gundlach, dass die Fed die von ihr bereits mit den Märkten kommunizierten Schritte zur Inflationsbekämpfung umsetzen wird. 

Die Vorkommnisse brächten zwar den Schlachtplan von Fed-Chef Powell gehörig durcheinander, so Gundlach, und er selbst würde so nicht handeln. "Aber was will man im Kontext all der Botschaften, die man in den letzten sechs Monaten ausgesendet hat, anderes machen."

Neben der Wahrung der Glaubwürdigkeit der Fed sieht Gundlach auch neue inflationäre Impulse durch das neue Kreditprogramm der Notenbank, die ein Festhalten am Straffungszyklus vorerst rechtfertigen würden.

"Ich denke, dass die inflationsfördernde Geldpolitik wieder im Spiel ist; schließlich pumpt die Federal Reserve mit ihrem Kreditprogramm Geld in das System."

Die Behörden hatten am Sonntag bereits einen Plan zur Sicherung der Einlagen der beiden gescheiterten Banken vorgelegt. Das US-Finanzministerium stellte bis zu 25 Milliarden Dollar aus seinem Währungsstabilisierungsfonds bereit, um mögliche Verluste aus dem Finanzierungsprogramm der Fed aufzufangen. Die US-Notenbank sagte, sie werde den von den Bankzusammenbrüchen betroffenen Instituten ebenfalls Kredite mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr gewähren.

Der Gründer der auf Bonds spezialisierten Investmentboutique DoubleLine mit Sitz in Los Angeles warnte auch davor, dass die rapide Versteilung der Zinsstrukturkurve nach einer längeren Inversionsphase ein deutlicher Hinweis auf eine bevorstehende Rezession ist.

"In allen vergangenen Rezessionen begann die Renditekurve einige Monate vor dem Eintritt in eine Rezession zu de-invertieren", so Gundlach, der einen Abschwung nun in vier bis sechs Monaten ab heute für möglich hält.

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von Robert Zach

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