Fed-Zinsentscheidung voraus und Goldman Sachs senkt Ölpreis-Prognose - das bewegt die Märkte heute

Investing.com  |  Autor Scott Kanowsky

Veröffentlicht am 12.06.2023 12:46

Investing.com -- An den Börsen herrscht Hochspannung, während die Marktteilnehmer gebannt auf die bevorstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed warten. Die Märkte sind gespannt wie nie selten zuvor, denn die Fed könnte erstmals seit über einem Jahr eine Zinspause ankündigen. Zeitgleich sehnen sich die Investoren nach neuen Inflationsdaten aus den USA, die morgen veröffentlicht werden sollen. Doch während die Welt gebannt auf die Fed und die Inflationsdaten blickt, senden die Rohstoffexperten von Goldman Sachs (NYSE:GS) Warnsignale aus dem Reich der Mitte. Sie haben ihr Kursziel für Brent-Rohöl erneut gesenkt und verweisen dabei auf die besorgniserregende Lage des größten Ölimporteurs der Welt, China, nach der langen Phase der Pandemie.

h2 1. Fed-Entscheidung im Fokus/h2

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) steht in dieser Woche vor der Bekanntgabe ihrer jüngsten Zinsentscheidung. Dabei setzen die Investoren darauf, dass die Fed den seit März letzten Jahres laufenden Zinserhöhungszyklus pausieren wird.

Laut dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com besteht eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 79 %, dass der zinsfestsetzende Offenmarktausschuss der US-Notenbank nach seiner zweitägigen Sitzung, die morgen beginnt, für eine Beibehaltung der Kreditkosten stimmen wird.

Der Arbeitsmarktbericht für Mai, der im Entscheidungsprozess der Fed eine zentrale Rolle spielt, deutete auf eine allmähliche Beschleunigung der Arbeitslosigkeit in der größten Volkswirtschaft der Welt hin. Dadurch könnte der Druck auf die Unternehmen, die Löhne zu erhöhen, nachlassen, was die Fed in ihrem Bestreben, die Inflation wieder auf ihr 2 %-Ziel zu senken, weiter unterstützen würde.

Dennoch besteht immer noch ein Restrisiko, dass die Bank beschließt, die Zinsen erneut anzuheben, dieses Mal um 25 Basispunkte. Vieles wird wahrscheinlich vom jüngsten Verbraucherpreisindex abhängen, der am Dienstag veröffentlicht wird. Ökonomen gehen davon aus, dass der Index im vergangenen Monat auf Jahresbasis um 4,1 % gestiegen ist, nach 4,9 % im April.

h2 2. US-Futures legen weiter zu/h2

Die Aktienfutures an der Wall Street legten am Montag im Zuge der Aussicht auf eine Zinspause der Fed und der bevorstehenden Veröffentlichung wichtiger US-Inflationsdaten zu.

Für den Dow Jones-Future ging es um 57 Punkte oder 0,17 % nach oben, für den S&P 500-Future um 14 Punkte oder 0,33 %, und für den Nasdaq 100-Future um 77 Punkte oder 0,53%.

Die wichtigsten Börsenindizes hatten die vorangegangene Sitzung im grünen Bereich beendet: Der Leitindex S&P 500 näherte sich seinem höchsten Stand seit August an. Der Standardwerteindex Dow Jones Industrial legte ebenfalls um 0,13 % zu und der technologielastige Nasdaq Composite kletterte um 0,16 %.

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Der Handel war am Freitag gedämpft und das tägliche Handelsvolumen erreichte den niedrigsten Stand seit Oktober letzten Jahres, ein Zeichen dafür, dass sich die Anleger im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Fed-Erklärung an der Seitenlinie hielten.

h2 3. Goldman Sachs senkt Ölpreis-Prognose/h2

Goldman Sachs hat seine Preisprognose für Brent-Rohöl bis Ende 2023 auf unter 90 Dollar pro Barrel gesenkt. Zuvor hatte das Haus seine Prognose in den vergangenen sechs Monaten bereits zweimal reduziert.

Anlass für diesen Schritt war eine Reihe schwacher Daten aus dem weltweit größten Ölimporteur China. Die Erzeugerpreise sind im vergangenen Monat so stark gesunken wie seit sieben Jahren nicht mehr, und auch die Exporte, Importe und die Produktionstätigkeit waren rückläufig.

Infolgedessen gibt es Befürchtungen, dass Chinas anfängliche Erholung von den strengen Beschränkungen der COVID-Ära, die im ersten Quartal einsetzte, wieder nachlässt. Die Ölmärkte hatten eigentlich erwartet, dass die Erholung des Landes nach der Pandemie in diesem Jahr einen Nachfrageschub auslösen würde.

An anderer Stelle erklärte der oberste Führer des Irans am Montag, Teheran sei offen für ein Abkommen mit dem Westen über sein Atomprogramm. Die Stellungnahme deutete darauf hin, dass der Markt möglicherweise mit zusätzlichem Öl überschwemmt werden könnte, wenn die Sanktionen gegen iranische Rohölexporte aufgehoben würden, was die Ölpreise belasten würde.

Der Preis für US-Rohöl fiel um 2,76 % auf 68,23 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 2,43 % auf 72,97 Dollar pro Barrel sank.

h2 4. Goldman erwartet L-förmige Erholung von Chinas Immobilienmarkt/h2

Die Experten von Goldman Sachs veröffentlichten auch eine neue Einschätzung der Aussichten für den stotternden Immobiliensektor in China und prognostizieren, dass die Branche wahrscheinlich eher eine sogenannte "L-förmige Erholung" erleben wird.

Das hieße, dass der Immobilienmarkt, der in den letzten Jahren durch eine Reihe von Zahlungsausfällen und eine schwache Nachfrage nach Eigenheimen in Mitleidenschaft gezogen wurde, nur eine langsame Erholung erleben dürfte.

Goldman wies darauf hin, dass ein solcher Trend die Wirtschaftstätigkeit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter beeinträchtigen könnte. Noch im Jahr 2021 machte der Immobiliensektor rund ein Viertel des gesamten chinesischen Bruttoinlandsprodukts aus.

Die Notiz der Investmentbank belastete am Montag große chinesische Immobilienunternehmen: Die in Hongkong gelisteten Unternehmen Country Garden Holdings Company Ltd (HK:2007), Poly Property Group Co Ltd (HK:0119), Guangzhou R&F Properties Co Ltd (HK:2777) und Sunac China Holdings Ltd (HK:1918) verzeichneten alle Verluste.

h2 5. Ein Schweizer Bankenriese entsteht/h2

Die UBS (SIX:UBSG) gab bekannt, dass sie die Übernahme der kleineren Rivalin Credit Suisse (SIX:CSGN) formell abgeschlossen hat. Damit entsteht ein Schweizer Bankenriese, der auf eine Bilanzsumme von 1,6 Billionen Dollar kommt.

In einer Reihe von offenen Briefen, die von den Medien veröffentlicht wurden, bestätigten UBS-Manager die Übernahme und betonten, dass der Zusammenschluss sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen werde. Gleichzeitig wiesen sie aber auch darauf hin, dass das neue Institut vor allem in der Vermögensverwaltung an Einfluss gewinne, was die Stellung der Schweiz als wichtiges Zentrum der Finanzindustrie festigen werde.

Die Übernahme war das Ergebnis staatlich organisierter Verhandlungen im März, als die Credit Suisse infolge der globalen Bankenkrise in Schwierigkeiten geriet und die Stabilität des Schweizer Finanzsystems bedrohte. Die UBS hat den Deal in weniger als drei Monaten unter Dach und Fach gebracht und hofft, damit das Vertrauen der Kunden und Mitarbeiter der Credit Suisse zu stärken.

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