EZB-Vize warnt vor erheblicher Flaute in Europa und nimmt Eurokurs ins Visier

Investing.com

Veröffentlicht am 21.09.2022 13:47

Aktualisiert 21.09.2022 14:07

von Robert Zach

Investing.com - Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Luis de Guindos warnte am Mittwoch mit Blick auf die jüngsten Konjunkturdaten vor einer "erheblichen Verlangsamung" der Euro-Wirtschaft. Die Inflation sei "nach wie vor enorm hoch" und die Inflationsrisiken lägen auf der Oberseite. Die EZB sei jedoch entschlossen, die Inflation wieder auf das Ziel der Notenbank von 2 Prozent zu bringen.

Die Inflation in der Eurozone hatte sich im August abermals aufgrund der steigenden Energiepreise beschleunigt. So lagen die Verbraucherpreise um 9,1 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Juli hatte die Teuerungsrate 8,9 Prozent betragen.

Die EZB werde ihren Erhöhungszyklus fortsetzen, sagte De Guindos. Der Umfang der Zinserhöhungen werde sich an den hereinkommenden Daten richten. Unklar sei, wo der neutrale Zinssatz liege, fügte er hinzu. Mit neutralem Niveau meint die Zentralbank das Niveau der Leitzinsen, bei dem sie sich weder stützend noch bremsend auf die Wirtschaftsleistung auswirken.

Die Europäische Zentralbank hatte ihren Zinserhöhungszyklus im Juli mit einer Leitzinsanhebung um 50 Basispunkte begonnen. Im September folgte dann der zweite Schritt, diesmal um 75 Basispunkte. Auf diese Weise will die EZB die galoppierende Inflation einfangen.

Laut De Guindos zeichnen sich die Banken "durch eine hohe Widerstandsfähigkeit innerhalb des Finanzsektors" aus. Zum tiefen Fall der Gemeinschaftswährung sagte der Vizechef, dass der Euro-Wechselkurs "eine wichtige Variable" sei und die EZB ihn in Zukunft sorgfältig beobachten müsse.

Wegen der massiven Euro-Schwäche droht sich die Inflation in der Eurozone noch weiter zu beschleunigen, schließlich macht eine Weichwährung wie der Euro die Einfuhr von Gütern wie Gas und Rohöl, Metallen und sogar landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die überwiegend in US-Dollar abgerechnet werden, immer teurer.

Der Eurokurs war am heutigen Tag kurz vor der Fed-Entscheidung aufgrund der Teilmobilisierung der russischen Streitkräfte und des daraus resultierenden Wiederanstiegs der europäischen Gaspreise erneut unter Druck geraten. Zuletzt testete der EUR/USD den Bereich um 0,99 Dollar. Sein Mehrjahrestief hatte das Devisenpaar Anfang September bei 0,9864 Dollar ausgebildet.

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