EZB-Mitglied Kazaks warnt: weitere Zinserhöhungen nach Juli möglich

Investing.com  |  Autor Robert Zach

Veröffentlicht am 09.05.2023 13:27

Aktualisiert 09.05.2023 14:01

Investing.com - Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte die Erwartungen der Marktteilnehmer enttäuschen und die Leitzinsen nach Juli weiter anheben. Diese Einschätzung stammt von keinem Geringeren als EZB-Mitglied Martins Kazaks. Während die Mehrheit der Ökonomen derzeit davon ausgeht, dass die beispiellose Serie von Zinserhöhungen zu Ende gehen wird, mahnt Kazaks zur Vorsicht.

Im Gespräch mit Bloomberg am Montag sagte der lettische Notenbanker, der dem Falkenlager angehört: "Ich glaube, das ist nicht so klar. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, und weitere Zinserhöhungen werden notwendig sein, um die Inflation zu zügeln.

Im Hinblick auf die weitere Zinsentwicklung in der Eurozone bezeichnete er die Wetten des Marktes auf eine Senkung der Kreditkosten im Frühjahr nächsten Jahres als "verfrüht".

Per Saldo rechnen die von Bloomberg befragten Ökonomen mit zwei weiteren Schritten von jeweils einem Viertelpunkt - einmal im Juni und dann im Juli. Damit würde der Einlagensatz im Juli einen Höchststand von 3,75 % erreichen.

Auf die Frage, wo Kazaks den Zinsgipfel sieht, ging er nicht näher ein, sagte aber, die EZB wisse nicht, wo dieser liegen würde. Klar sei aber, dass die Zinsen selbst nach dem Ende des Zinszyklus auf einem hohen und ausreichend restriktiven Niveau gehalten werden müssten.

Seit die Euro-Währungshüter im Juli 2022 von ihrer jahrelangen ultralockeren Geldpolitik abrückten, haben sie die Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation bereits sieben Mal in Folge erhöht.

Trotz der jüngsten Erhöhung hat die EZB das Tempo auf der letzten Sitzung auf 25 Basispunkte gedrosselt. Im März hatte die Zentralbank die Leitzinsen noch um einen halben Prozentpunkt angehoben, und das, obwohl der Inflationsdruck im April wieder leicht zunahm. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 7,0 %. Im März lag die Rate noch bei 6,9 %. Die Kerninflation, der die Notenbanker besondere Aufmerksamkeit schenken, hat dagegen zum ersten Mal seit Juni letzten Jahres nachgelassen.

Die EZB peilt mittelfristig eine Teuerung von 2 % an.

Der DAX gab am Dienstag im Vorfeld der morgigen US-Inflationszahlen moderat nach, während der Euro aus den hawkishen Kommentaren des EZB-Mitglieds keinen Profit schlagen konnte. Der EUR/USD sank zuletzt um 0,33 % auf 1,0965 Dollar.

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