Experte: Anbieter von Carsharing und E-Rollern stehen unter Druck

dpa-AFX

Veröffentlicht am 23.10.2023 17:05

Aktualisiert 23.10.2023 17:15

BERGISCH GLADBACH (dpa-AFX) - Die Erwartungen an Carsharing als großem Zukunfts- und Wachstumsmarkt haben sich nach Einschätzung des Branchenexperten Stefan Bratzel nicht erfüllt. "Mangelhafte Auslastung, hohe Betriebskosten, steigende Kapitalzinsen und allmählich ungeduldige Investoren bewirken übergreifende Konsolidierungstendenzen auf dem Shared-Mobility-Markt", teilte er am Montag in Bergisch Gladbach mit.

Das Center of Automotive Management (CAM) habe zusammen mit Cisco (NASDAQ:CSCO) Systems und dem Fachmagazin "automotiveIT" rund 280 Mobilitätsdienstleistungen untersucht. Infolge mangelnder Nachfrage sinke die Zahl relevanter Carsharing-Anbieter. In China hätten sich SAIC, BAIC und Shouqi zurückgezogen, in Deutschland hatte VW (ETR:VOWG) seinen WeShare-Dienst an den Berliner Anbieter Miles verkauft. "Damit bleibt das Geschäftsmodell mit geteilten Autos ein weitestgehend europäisches Phänomen mit überwiegend linearem Wachstum auf noch niedrigem Niveau." Auch etablierte Anbieter kämpften mit hohem Kostendruck und überschaubaren Einnahmen. Selbst der führende Anbieter Miles mit Autos in 14 deutschen und belgischen Großstädten "fuhr im vergangenen Jahr nur knapp einen unbereinigten Gewinn ein".

Konsolidierungstendenzen seien auch bei Micromobility zu erkennen, also dem Geschäft etwa mit E-Rollern. Hier teilen sich die Anbieter Tier, Bolt und Lime in Europa, Lime und Bird in den USA sowie Didi (OTC:DIDIY) Chuxing, Meituan und Hello in China den Markt. Die Flotte in Europa schrumpfe, die Akteure im Wachstumsmarkt Nordamerika beklagten schwache Auslastungszahlen.

Hoffnungen auf eine breite Nutzung von Sharing-Angeboten hätten sich allenfalls in Teilbereichen erfüllt, nur wenige hätten ein profitables Geschäftsmodell geschafft, die Geduld von Investoren gehe zu Ende. "Vieles spricht dafür, dass sich der Konsolidierungsprozess bei Mobilitätsdienstleistern weiter beschleunigt", schrieb Bratzel.

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