Essens Uniklinik-Chef Werner: 'Bedrohliche Situationen' durch Streiks

dpa-AFX

Veröffentlicht am 07.07.2022 06:00

Aktualisiert 07.07.2022 06:15

ESSEN (dpa-AFX) - Der Ärztliche Direktor der Universitätsklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, sieht die gesundheitliche Versorgung wegen der bereits seit zehn Wochen andauernden Streiks "massiv" beeinträchtigt. Durch den Personalmangel und Engpässe gebe es zuweilen auch "akut bedrohliche Situationen", sagte Werner der Deutschen Presse-Agentur.

Die Gewerkschaft Verdi führt mit den Beschäftigten an sechs NRW-Unikliniken in Aachen, Bonn, Köln, Düsseldorf, Essen und Münster einen Arbeitskampf, um Verbesserungen insbesondere in der Pflege, aber auch in anderen Krankenhausbereichen zu erreichen. Dabei soll am Ende ein sogenannter "Tarifvertrag Entlastung" vereinbart werden, den es in anderen Teilen Deutschlands zum Teil bereits gibt.

"Ich hätte mir gewünscht, gerade vor dem Hintergrund einer prinzipiellen Einigkeit in vielen Sachfragen, dass Verdi während der laufenden Gespräche die Intensität des Streiks zurückgefahren hätte, so wie es in vielen Tarifverhandlungen üblich ist, die mit dem festen Willen der Einigung geführt werden", sagte Werner.

Dabei kann der 63-jährige Mediziner die Forderungen nach Entlastung "nicht nur verstehen, sondern unterstütze "sie sogar prinzipiell". Auch die Klinikchefs "sehen seit langem eine steigende Arbeitsbelastung insbesondere im pflegerischen Bereich auf den Stationen", sagte Werner. "Man muss allerdings auch sagen, dass eine steigende Arbeitsbelastung nicht das Privileg der Medizin ist, sondern in der gesamten Industrie und den Dienstleistungsbranchen eine seit vielen Jahren ebenso zu beobachtende Entwicklung. Die Situation an den Flughäfen oder beim Handwerk spiegelt dies ja derzeit besonders akut wieder."

Mehr als 10 000 Operationen hätten NRW-weit wegen der Streiks bereits verschoben werden müssen, erklärte der Essener Klinikchef. Mit einer Prognose, wann eine unterschriftsreife Einigung vorliegen könnte, tut sich der HNO-Spezialist schwer: "Von ganz wenigen Tagen bis zu vielen Wochen.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert