EQS-News: Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG (deutsch)

dpa-AFX

Veröffentlicht am 22.02.2024 09:00

Aktualisiert 22.02.2024 09:15

Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG

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EQS-News: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG (ETR:MWB0n) / Schlagwort(e): Sonstiges

Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb

Wertpapierhandelsbank AG

22.02.2024 / 09:00 CET/CEST

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Zeitenwende?

Im Februar 2022 prägte Olaf Scholz-in einer von manchen als historisch

eingestuften Rede den Begriff der Zeitenwende im Zusammenhang mit dem

russischen Angriff auf die Ukraine. "Die Welt danach ist nicht mehr dieselbe

wie davor".

Er sollte recht behalten und viele Veränderungen waren so dramatisch, dass

der als eher zaudernd bekannte Kanzler und seine Koalition davon teilweise

überrollt wurden.

Auch die Investoren an den Kapitalmärkten bekamen diese Zeitenwende zunächst

als eiskalten Gegenwind zu spüren und die Folgen der Explosion bei den

Energiepreisen und der Inflation wirken bis heute in Gesellschaft und

Politik nach.

Leider können die durch die geostrategischen Konflikte betroffenen Menschen,

seien sie Soldaten oder Zivilisten nicht davon sprechen, dass sich die Dinge

nach der angekündigten Zeitenwende wieder zurück zu einer besseren Welt

drehen. Und auch an den Kapitalmärkten haben sich die Dinge verändert.

Nachhaltige Investments sind in den Hintergrund getreten und die Aktien oder

ETFs liegen derzeit wie Blei in den Depots. Alles, was irgendwie mit

tradierter Energieversorgung zu tun hat, lieferte gute Performance und wer

gar in die "bösen" Rüstungswerte investiert hat liegt meilenweit vorne und

geht von einem "weiter prosperierenden Umfeld" aus. Sprich: die Menschen

tragen ihre Konflikte militärisch aus.

Auch die Diskussion um die Verteidigungsneigungen in der Nato durch die

Trumpschen Positionen führen - egal wie man dazu steht - vermutlich dazu,

dass der Investor in Rüstungsgüterproduktion jedenfalls nicht wegen seiner

Investments schlecht schläft. Wegen der geostrategischen Entwicklung wälzt

man sich vielleicht eher unruhig im Bett.

So hat auch Finanzminister Christian Lindner angekündigt, Investitionen in

die Rüstungsindustrie zu erleichtern. "Regulatorische Hürden in der EU und

Deutschland werden wir abbauen", sagte Lindner Reuters am Rande der

Münchener Sicherheitskonferenz. Eine "zweite Zeitenwende" sei nötig, damit

die Rüstungsindustrie die Investitionen erhalte, die angesichts der

Sicherheitslage in Europa notwendig erscheinen.

Das DIW hat mittlerweile ermittelt, dass der Ukraine Krieg allein die

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Deutschen bisher 200 Milliarden Euro gekostet hat. Dass die Ampelkoalition

in vielen Dingen nicht glücklich oder gar unprofessionell agiert hat, ist ja

zwischenzeitlich auch Erkenntnis in der Regierung selbst. Ihr aber alles in

die Schuhe zu schieben, wie der eine oder andere Bauern- oder Rattenfänger

es versucht, geht eben auch zu weit. Ein wenig Realismus stünde den

Deutschen hier besser zu Gesicht, da das andauernde Herumgeheule eben auch

den eigenen Brunnen vergiftet und Unternehmen und Investoren bereits

abschreckt.

Für die Kapitalmärkte bahnt sich auch nur langsam eine Zeitenwende an. Zwar

bewegen sich viele Indizes für Aktien im Bereich der Höchststände und werden

von zumindest zum Teil erfreulichen Unternehmensergebnissen getragen - aber

in der Breite fehlt noch die Bewegung. Die stetigen und gigantischen

Mittelzuflüsse in die ETF-Industrie unterstützen hier eher die BigCaps in

den breiten Indizes. Immerhin, der amerikanische Russel 2000 Index hat eine

10 Monate alte Seitwärtsbewegung nach oben verlassen und lässt darauf

hoffen, dass die Aufwärtsbewegung nicht nur aus den BigTech-Werten besteht.

Treiber für eine weitere und deutliche Aufwärtsbewegung kann aber unseres

Erachtens nur von der Zinsseite kommen und hier gestaltet sich das Geschehen

noch zäh. "Die Inflation ist so lästig wie Long-Covid" schrieben wir schon

zu Beginn des letzten Jahres und leider stimmt es auch. Lohnverhandlungen-

und Erhöhungen im zweistelligen Bereich helfen zwar den Empfängern und sind

bei den Preissteigerungen auch nachvollziehbar - aber die Inflationsspirale

kriegt man so nicht schnell zum Halten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil

(SPD) hat für dieses Jahr eine kräftige Erhöhung der Renten vorausgesagt.

"Die Rentenerhöhung im vergangenen Jahr war nicht gering, ist aber unter der

Inflationsrate geblieben.

Der Bondmarkt zeigt es an und die Futures "kommen nicht aus dem Quark" und

die letzten Daten von der Preisfront bestätigen die Falken in den

Zentralbankräten. Eine zweifelhafte Entlastung kommt allerdings von den

schwächelnden Konjunkturen zumindest in Europa. Dass die Deutsche Wirtschaft

humpelt, hat sogar der fachkundige Bundesminister für Wirtschaft erkannt und

auch in Frankreich stottert es.

Die französische Regierung hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr

von 1,4 auf 1,0 Prozent gesenkt. Die neue Prognose berücksichtige "den neuen

geopolitischen Kontext", sagte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le

Maire am Sonntag im Fernsehsender TF1. Er verwies auf die Kriege in der

Ukraine und im Nahen Osten, die "sehr deutliche Konjunkturabschwächung in

China" und die Rezession in Deutschland im vergangenen Jahr.

Die deutsche Politik bewegt sich aber im Dauerwahlkampf und will sich nicht

wirklich einigen. Besonders strittig ist, ob noch eine Einigung zum

sogenannten Wachstumschancengesetz gelingt. Damit sollen kleinere Firmen

steuerlich entlastet werden, vor allem über zusätzliche

Abschreibungsmöglichkeiten. Auf dem Tisch liegt ein Kompromissvorschlag mit

einem mehr als halbierten Entlastungsvolumen von 3,2 Milliarden Euro. Die

Union knüpft eine Zustimmung aber an die Rücknahme der beschlossenen

Subventionskürzungen in der Landwirtschaft. Da fehlen dem Verfasser

jedenfalls die Worte.

Im Streit um die richtige Strategie zur Belebung der Konjunktur will

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) einem Medienbericht zufolge in

den nächsten drei Wochen ein "Wirtschafswende"-Konzept vorlegen. Lindners

Papier für die "Wirtschaftswende" solle zentrale Punkte wie die Entlastung

von Unternehmen und Bürgern und Bürokratieabbau enthalten.

Immerhin führt die Diskussion um die abgewürgte Konjunktur dazu, dass sich

die Tauben in der EZB wieder zu Wort melden. Die Diskussion darüber, wann

die Europäische Zentralbank mit der Senkung der Leitzinsen beginnen wird,

gewinnt zwischenzeitlich an Schärfe. Im EZB-Rat treten auch in den Medien

deutlich sichtbare Spannungen zutage, die sich im Zuge der geldpolitischen

Lockerung noch zuspitzen könnten. Während über eine Lockerung der

Geldpolitik im Laufe des Jahres zwischen fast allen Ratsmitgliedern

Einigkeit zu bestehen scheint, so herrscht doch Uneinigkeit darüber, wann es

denn losgehen soll mit den Senkungen. Die Mehrheit scheint zu Juni oder

einem späteren Zeitpunkt zu tendieren. Einige neigen dem April zu, und eine

erste Wortmeldung brachte jetzt eine erste Zinssenkung im März ins Spiel.

Zumindest hier dürfte sich eine erneute Zeitenwende abzeichnen und damit

auch eine Erholung an den Bondmärkten, auch wenn diese das bisher

eindrucksvoll ignorieren. Aber die Folgen der Kriege und zahlreiche

Wahlgeschenke werden den Finanzierungsbedarf weiter hochhalten, sodass es

eine Knappheit von Anleihen nicht geben wird.

Wenn sich insbesondere der militärische Konflikt mit Russland nicht

ausweitet, gilt weiterhin was wir ebenfalls schon mehrfach geschrieben

haben: "Et hätt noch immer jot jejange".

Zu mwb:

Die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG ist ein von der Bundesanstalt für

Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassener Wertpapierdienstleister

mit Niederlassungen in Gräfelfing bei München, Hamburg, Hannover, Frankfurt

und Berlin. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet. 1999 erfolgte der

Börsengang. Heute ist die mwb-Aktie (ISIN DE0006656101, WKN 6656101) an der

Börse München im Segment m:access notiert wie auch im Freiverkehr an den

Börsen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Basic Board), Hamburg und Stuttgart.

mwb ist in zwei Geschäftsbereichen aktiv: Wertpapierhandel und Corporates &

Markets. Im Wertpapierhandel betreut mwb rund 46.000 Orderbücher für

deutsche und internationale Wertpapiere. Dabei handelt es sich sowohl um

Aktien als auch um festverzinsliche Wertpapiere und offene Investmentfonds.

Damit ist mwb einer der größten Skontroführer in Deutschland.

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