Dollar-Kollaps: Das größte Schneeballsystem der Welt ruiniert die USA – Peter Schiff

Investing.com

Veröffentlicht am 26.04.2023 15:37

Aktualisiert 26.04.2023 16:22

Investing.com – Die USA sind das Land der Erde, das mit 31,7 Billionen Dollar auf dem größten Schuldenberg der Welt sitzt. Laut der Verfassung des Landes gibt es jedoch eine Schuldenobergrenze, die ohne Einwilligung des Kongresses nicht überschritten werden darf.

Aus diesem Grund müssen Demokraten und Republikaner in unregelmäßigen Abständen darüber verhandeln, um welchen Betrag die Schuldenobergrenze angehoben wird, wenn die aktuelle Kreditlinie ausgeschöpft ist. Während dieser langwierigen Verhandlungsphasen kam es schon mehrfach dazu, dass Behörden geschlossen werden mussten, weil kein Geld vorhanden war, die Mitarbeiter zu bezahlen.

Das Ganze ist schon derartig zur Routine geworden, dass an eine Zahlungsunfähigkeit der USA keiner so recht glaubt, denn bisher ging es immer weiter, nachdem sich der Kongress darauf einigte das Schuldenlimit zu erhöhen. Doch was von vielen als die ultimative Lösung eines vorübergehenden US-Liquiditätsengpasses angesehen wird, macht die Lage nur noch schlimmer, wie Peter Schiff erklärte.

Laut Schiff besteht rund um die Schuldenobergrenze ein großer Irrglaube. In den Medien wird behauptet, dass die USA ihre Rechnungen nicht bezahlen kann, wenn die Schuldenobergrenzen nicht angehoben wird.

Letztlich ist aber genau das Gegenteil der Fall, denn der aktuelle Schuldenstand von 31,7 Billionen Dollar besagt, dass das Land nicht in der Lage war, Rechnungen in Höhe dieses Betrags zu begleichen. Und mit jeder Anhebung steigt die Zahl der offenen Rechnungen. Daraus ergibt sich die logische Schlussfolgerung, dass eine Ausweitung des Kreditlimits keine Lösung ist, sondern das Problem nur noch mehr verschlimmert, wie Schiff sagte:

"Es geht nicht darum, dass Amerika keine Kredite aufnehmen will. Es geht darum, dass der Rest der Welt uns keine Kredite mehr geben will, weil sie wissen, dass wir sie nicht zurückzahlen werden. Und einer der Gründe, warum sie das wissen, ist, dass wir es ihnen bereits gesagt haben. Im Streit um die Schuldenobergrenze erklären wir das ihnen ständig."

In den Medien wird laut Schiff die Schuldenobergrenze gerne als ein Problem dargestellt und ohne eine Anhebung ist die Zahlungsunfähigkeit unabwendbar. Doch genau das ist "das Dümmste, was man sagen könne, wenn man ein Schneeballsystem betreibe, um das es sich hier handelt".

Worum es im Kern der Sache geht, ist bei einem Zahlungsausfall nicht, dass die Tilgung für eine Rate nicht geleistet wird, denn getilgt wird bei den Staatsschulden ohnehin nicht, die Zinszahlungen sind es, die nicht bedient werden können. Diese belaufen sich auf 600 Milliarden Dollar und dem gegenüber stehen Steuereinnahmen in Höhe von 4,6 Billionen Dollar.

Somit wäre laut Schiff ausreichend Kapital vorhanden, um die Zinsen aus den laufenden Einnahmen zu bedienen. Das passiert aber nicht, weil die Prioritäten falsch gesetzt werden, wie Schiff erläutert:

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"Nicht nur, dass wir dem keine Priorität einräumen, wir sagen unseren Anleihegläubigern, dass sie der unterste Mann am Totempfahl sind. Wir vernachlässigen alles andere. Niemand sagt: 'Wenn wir die Schuldenobergrenze nicht anheben, müssen wir die Gehälter der Abgeordneten kürzen' oder 'Wir müssen einige unserer Mitarbeiter entlassen'. Keiner kommt auf die Idee zu sagen: "Wenn wir die Schuldenobergrenze nicht anheben, müssen wir vielleicht die Sozialversicherung kürzen, und wir müssen die Verteidigungsausgaben einschränken. Nein! Das Einzige, was sie kürzen wollen, sind die Zinszahlungen für die Staatsschulden. Ein klarer Beweis dafür, wo man als Gläubiger steht."

So wie es scheint, findet langsam ein globales Umdenken statt, denn immer mehr Marktteilnehmer steigen aus dem Dollar aus. Und wenn die Welt der USA kein Geld mehr leiht, dann kann die Regierung nur noch auf die Fed zurückgreifen, die neues Geld druckt, um die Zinszahlungen und die steigenden Haushaltsausgaben bedienen zu können.

Dass der Dollar deshalb zwangsläufig kollabiert, ist laut Schiff eine Tatsache, die einzige Unwägbarkeit ist, wann das passiert. Der Tag, an dem die Zinszahlungen nicht mehr bedient werden wird kommen und mit jeder Anhebung der Schuldenobergrenze wird der Zeitraum bis zum Eintreten dieses Ereignisses verkürzt. Und wenn der Zahlungsausfall da ist, dann gibt es genau zwei Möglichkeiten, wie Schiff abschließend erläutert:

"Wir könnten einen ehrlichen Zahlungsausfall erleiden, bei dem die Regierung die Anleihegläubiger einfach nicht mehr bezahlt. Oder wir können einen unehrlichen Zahlungsausfall haben, bei dem wir mit Inflation zahlen. In diesem Fall wird einfach Geld gedruckt und die Gläubiger werden mit wertlosem oder nahezu wertlosem Papier bezahlt.

Das sind die einzigen beiden Möglichkeiten, und jeder weiß das.

Wir sind so selten dämlich; wir betreiben das weltweit größte Schneeballsystem und wir binden jedem auf die Nase, dass es ein Schneeballsystem ist."

Von Marco Oehrl

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