Disney läutet neue Ära ein, KI-Nachfrage katapultiert Arm in neue Höhen, Alibaba verfehlt Prognosen - das bewegt die Märkte heute

Investing.com  |  Autor Scott Kanowsky

Veröffentlicht am 08.02.2024 11:38

Aktualisiert 08.02.2024 13:06

Investing.com - Der CEO von Walt Disney sieht den Unterhaltungskonzern nach besser als erwarteten Quartalsergebnissen in einer „neuen Ära“. Dank der wachsenden Nachfrage nach künstlicher Intelligenz hebt Arm seine Jahresprognose an, was die Aktien des Chipdesigners und seines Großaktionärs SoftBank (TYO:9434) in die Höhe treibt. Und der E-Commerce-Riese Alibaba enttäuschte mit seinen Zahlen für das vierte Quartal.

h2 1. Durchatmen an der Wall Street/h2

Die US-Märkte bewegen sich vorbörslich um die Nulllinie, während ein Großteil der Investoren damit beschäftigt ist, eine Reihe neuer Unternehmenszahlen einzuordnen.

Zur Stunde verliert der S&P 500 0,1 %, der Nasdaq 100 handelt unverändert und der Dow Future gibt 0,1 % ab.

Besser als erwartete Quartalszahlen von Unternehmen wie dem Autohersteller Ford (NYSE:F), der Burrito-Kette Chipotle Mexican Grill (NYSE:CMG) und dem Cybersicherheitsunternehmen Fortinet (NASDAQ:FTNT) sorgten gestern für Kursgewinne bei den wichtigsten US-Börsenindizes. Der S&P 500 schloss 0,8 % höher auf einem neuen Allzeithoch, während der technologielastige Nasdaq Composite satte 1,0 % zulegen konnte. Auch der Dow Jones Industrial ging mit einem Plus von 0,4 % aus dem Handel.

Die gute Stimmung an den Börsen wurde jedoch teilweise durch Äußerungen von Fed-Vertretern getrübt, die die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen in den USA weiter dämpften. In der Folge stiegen auch die Renditen von US-Staatsanleihen, die sich in der Regel invers zu den Kursen entwickeln.

Am chinesischen Aktienmarkt herrscht dagegen weiterhin Nervosität. Der chinesische Leitindex CSI 300 liegt im bisherigen Jahresverlauf mehr als 2 % im Minus, obwohl Peking eine Reihe von marktstützenden Maßnahmen wie das Verbot von Leerverkäufen und personelle Veränderungen in der obersten Wertpapieraufsicht des Landes ergriffen hat.

h2 2. Disney leutet „neue Ära“ ein - KI-Boom beflügelt Arm/h2

Walt Disney-Aktien (NYSE:DIS) sind heute vorbörslich bei den Anlegern gefragt und legen kräftig zu. Gestern hatte der US-Unterhaltungsriese glänzende Ergebnisse für das 1. Quartal bekannt gegeben.

So meldete Disney einen bereinigten Gewinn je Aktie von 1,22 Dollar und übertraf damit die Prognose von 1,00 Dollar. Außerdem wurde ein Aktienrückkaufprogramm im Wert von 3 Milliarden Dollar aufgelegt und die Quartalsdividende um 50 % erhöht. Das Unternehmen betonte, dass es im Berichtszeitraum „signifikante“ Kosteneinsparungen in Höhe von 500 Millionen Dollar erzielt habe und auf Kurs sei, bis zum Herbst dieses Jahres im wichtigen Streaming-Geschäft die Gewinnzone zu erreichen.

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Die Ergebnisse kommen zu einer Zeit, in der sich Disney mit aktivistischen Investoren auseinandersetzen muss, die Sitze im Board erobern wollen, um strategische Veränderungen zu erzwingen. Dennoch schlug Disney-Chef Bob Iger nach der Veröffentlichung der Zahlen einen optimistischen Ton an und erklärte, die Zahlen würden zeigen, dass das Unternehmen „die Wende geschafft hat und in eine neue Ära eingetreten ist“.

In der boomenden KI-Branche sorgten derweil die Aktien von Arm im vorbörslichen Handel für Aufsehen. Nachdem der Chipdesigner seine Jahresprognose angehoben hatte, sprang der Kurs geradezu nach oben.

In seinem erst zweiten Quartalsbericht seit dem Börsengang im September erklärte Arm, das Unternehmen erwarte, dass sein künftiges Wachstum von der Nachfrage nach energieeffizienter Rechenleistung und künstlicher Intelligenz angetrieben werde.

Das britische Unternehmen, das Nvidia (NASDAQ:NVDA), Intel (NASDAQ:INTC) und Apple (NASDAQ:AAPL) zu seinen Investoren zählt, verzeichnete im dritten Quartal einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,29 Dollar. Das Ergebnis lag damit deutlich über den Prognosen der Wall Street von 0,25 Dollar.

Auch heute legen wieder wichtige US-Konzerne ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal vor, darunter der Marlboro-Eigentümer Philip Morris International (NYSE:PM), der Energiekonzern ConocoPhillips (NYSE:COP) und der Videospielhersteller Take-Two (NASDAQ:TTWO) Interactive.

h2 3. Arm beflügelt SoftBank; Alibaba enttäuscht/h2

Die Aktien der SoftBank Group Corp (TYO:9984) zeigten sich heute weitgehend stabil. Die japanische Investmentgesellschaft hält rund 90 % an Arm und profitiert damit von der guten Entwicklung der Arm-Aktien. Laut einem Bericht von CNBC stieg die Beteiligung von Softbank an Arm nach den Quartalszahlen um fast 16 Milliarden Dollar.

SoftBank erzielte außerdem seinen ersten Gewinn seit fünf Quartalen, was zum Teil auf eine Verbesserung der Technologiebewertungen infolge eines durch künstliche Intelligenz ausgelösten Kaufrauschs zurückzuführen ist. Für SoftBank, das unter der anhaltenden Krise im Technologiesektor leidet, stellt dieses Ergebnis eine potenzielle Trendwende dar. Das Flaggschiff des Unternehmens, der Vision Fund, über den ein Großteil der Technologiewetten abgewickelt wird, verzeichnete in den drei Monaten bis zum 31. Dezember einen Wertzuwachs von 600,73 Milliarden Yen.

In Hongkong brachen die Aktien der Alibaba Group (NYSE:BABA) (HK:9988) ein. Die sich verschlechternden wirtschaftlichen Bedingungen in China ließen den Gewinn des E-Commerce-Riesen im 4. Quartal geringer ausfallen als erwartet. Auch die Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms um 25 Milliarden Dollar wirkte wenig vertrauensbildend.

Die enttäuschenden Zahlen sind vor allem auf ein langsameres Umsatzwachstum bei den Flaggschiffen Taobao und Tmall Group zurückzuführen, was die schwache Verbrauchernachfrage in China widerspiegelt.

Der Kursrückgang von Alibaba zog den breiteren Hang Seng-Index mit nach unten. Auch die American Depositary Receipts des Konzerns gaben im vorbörslichen Handel nach.

h2 4. Deflation in China verschärft sich/h2

Die chinesischen Verbraucherpreise verharrten im Januar auf Jahresbasis den vierten Monat in Folge im deflationären Bereich. Es ist der jüngste Beweis für die wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen die Führung in Peking steht, die verzweifelt versucht, die nervösen Investoren zu beruhigen.

Der Verbraucherpreisindex in China sank im Januar um 0,8 % und blieb damit deutlich hinter den Erwartungen eines Rückgangs um 0,5 % und dem Rückgang um 0,3 % im Vormonat zurück. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Preise um 0,3 % und damit schwächer als die Schätzungen von 0,4 %, aber stärker als der Preisanstieg von 0,1 % im Dezember.

An diesen schlechten Daten konnte auch das chinesische Neujahrsfest nichts ändern, das die Verbraucher zu höheren Ausgaben, insbesondere für Reisen und Einkäufe, veranlasste. Parallel dazu hat die People's Bank of China in diesem Monat die Liquiditätsbedingungen weiter gelockert.

Dennoch bleibt die Stimmung der chinesischen Verbraucher aufgrund der anhaltenden Besorgnis über die schleppende wirtschaftliche Erholung nach der Coronapandemie gedämpft. Der erwartete Aufschwung nach den strikten Restriktionen und Beschränkungen blieb 2023 weitgehend aus, was Zweifel an der Widerstandsfähigkeit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufkommen ließ.

h2 5. Ölpreis stabil/h2

Der Ölpreis hat sich heute bislang recht ruhig gezeigt. Händler verweisen auf die schwachen Konjunkturindikatoren des Hauptimporteurs China und die stockenden Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Israel und der Hamas.

Die Nordseesorte Brent verteuerte sich aktuell um 0,3 % auf 79,42 Dollar pro Barrel, während WTI-Öl um 0,2 % auf 74,04 Dollar pro Barrel zulegte.

Unterstützung für den Ölpreis kam, nachdem der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein von der Hamas-Führung vorgeschlagenes Waffenstillstandsabkommen abgelehnt und damit die Hoffnung auf eine Einstellung der Kampfhandlungen im Konflikt zunichte gemacht hatte.

Die US-geführten Streitkräfte setzten ihre Angriffe auf die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen fort, die ihrerseits wenig Anzeichen für ein Ende ihrer Angriffe auf Schiffe im Roten Meer zeigten. Die Entwicklungen deuten auf weitere mögliche Lieferunterbrechungen in der Region hin, durch die eine wichtige Schifffahrtsroute zwischen Europa und Asien verläuft.

Unterdessen konnten auch die Rohölbestandsdaten aus den USA keine wirklichen Impulse liefern. Während die Bestände an Benzin und Destillaten in der Woche bis zum 2. Februar leicht zurückgingen, stiegen die US-Lagerbestände insgesamt deutlich stärker an als erwartet, da sich die Produktion von der Kältewelle im Januar erholte.


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