Deutsche Anleihen: Kursverluste - Steigende Ölpreise führen zu Inflationssorgen

dpa-AFX

Veröffentlicht am 18.12.2023 17:30

Aktualisiert 18.12.2023 17:45

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Montag gesunken. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag um 0,34 Prozent auf 136,72 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,14 Prozent. Sie liegt damit nur leicht über dem Tiefstand seit März von gut zwei Prozent, der vergangene Woche erreicht wurde.

Belastet wurden die Anleihen durch die gestiegenen Ölpreise. Jetzt setzt auch der britische Energiekonzern BP (LON:BP) wegen der jüngsten Angriffe der Huthi-Rebellen im Jemen auf Schiffe seine Öllieferungen durch das Rote Meer vorerst aus. Daraufhin legten die Ölpreise zu. Dies könnte auch die Verbraucherpreise nach oben treiben und so Zinssenkungserwartungen dämpfen.

Zunächst hatten schwache Konjunkturdaten aus Deutschland die Anleihen vorübergehend gestützt. Das Ifo-Geschäftsklima trübte sich im Dezember überraschend ein. Zudem war die Entwicklung in den Monaten zuvor schlechter ausgefallen als bisher bekannt.

Die Unternehmen bewerten sowohl die aktuelle Konjunkturlage als auch die Erwartungen an die künftigen Geschäfte ungünstiger. "Die Konjunktur bleibt auch in der Weihnachtszeit schwach", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Bankvolkswirte reagierten enttäuscht auf die Entwicklung: "Eigentlich sprach in den letzten Wochen vieles für ein Ende der konjunkturellen Talfahrt", sagte Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg.

Das Ifo-Geschäftsklima befinde sich noch immer im Rezessionsbereich, sagte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. Die deutsche Wirtschaft war im Sommerquartal von Juli bis September leicht geschrumpft. Setzt sich die schwache Entwicklung im Schlussquartal fort, könnte von einer technischen Rezession mit zwei Minusquartalen in Folge gesprochen werden. "Die deutschen Unternehmen haben einfach zu viel zu verdauen - etwa ein neues Zinsumfeld, dauerhaft hohe Energiepreise und eine jahrelange Erosion der Standortqualität", so Krämer. Die Haushaltskrise sei in diesem Zusammenhang "nicht hilfreich" gewesen.

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