Der Wirtschaftskalender: Trump warnt Amerikaner - Erdöl vor Kursrutsche - FOMC und Anträge auf Arbeitslosengeld im Blick - EU diskutiert Corona-Bonds

Investing.com

Veröffentlicht am 05.04.2020 13:01

von Noreen Burke

Investing.com - Mit der Warnung von Präsident Donald Trump, dass die USA jetzt mit den härtesten zwei Wochen der Coronavirus-Pandemie konfrontiert sind, und als die Konjunkturdaten anfangen die vollen Auswirkungen der Ausgangssperren zu offenbaren, machen sich die Anleger in dieser Woche auf das Schlimmste gefasst. Das Hauptaugenmerk wird erneut auf dem US-Arbeitsmarkt liegen. Der Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld vom Donnerstag hat bereits in den vergangenen zwei Wochen einen beispiellosen Sprung von rund 10 Millionen gezeigt. Die Ölpreise dürften am Montag wieder einbrechen, da sich der Preiskampf zwischen Saudi-Arabien und Russland verschärft. In der Zwischenzeit könnte das Sitzungsprotokoll der Federal Reserve am Mittwoch einen Einblick in die Denkweise der Notenbanker geben, die Zinssenkungen im Eiltempo vorgenommen haben. Folgendes müssen Sie wissen, um Ihre Woche informiert zu beginnen.

h3 1. Trump warnt Amerikaner vor starkem Anstieg der Todesfälle/h3

Trump hat den Amerikanern gesagt, sie sollten sich auf einen starken Anstieg der Todesfälle durch die Covid-Pandemie in den kommenden Tagen einstellen, da das Land den seinen Worten nach härtesten zwei Wochen der Seuche entgegensieht.

"Es wird viele Tote geben", sagte Trump beim Briefing im Weißen Haus am Sonnabend.

Die Vereinigten Staaten haben die weltweit höchste Anzahl bekannter Fälle von Covid-19, der grippeähnlichen Atemwegserkrankung, die durch ein Coronavirus verursacht wird. Laut einer Reuters-Bilanz sind mehr als 306.000 Menschen in den USA positiv getestet worden und über 8.300 gestorben.

Medizinische Experten des Weißen Hauses haben prognostiziert, dass zwischen 100.000 und 240.000 Amerikaner an der Pandemie sterben könnten, selbst wenn die umfassenden Anweisungen, zu Hause zu bleiben, befolgt werden.

"Uns steht eine Zeit bevor, die sehr schrecklich sein wird", sagte Trump. "Wir haben wahrscheinlich noch nie so etwas gesehen. Vielleicht während des Krieges, während des Ersten oder Zweiten Weltkriegs oder so."

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h3 2. Nach Verschiebung von OPEC+ Videokonferenz: Erdöl vor Kursrutsche/h3

Ölpreisschwankungen haben die durch die Pandemie ausgelösten Turbulenzen am Markt verschärft, als sie gegenüber dem Januar-Hoch um 70% eingebrochen sind, bevor sie sich auf Trumps Behauptung erholten, dass er eine saudisch-russischen Einigung auf eine Produktionssenkung vermittelt habe.

Die Preise dürften jedoch am Montag stark fallen, nachdem die OPEC und Russland ein für Montag geplantes Treffen auf den 9. April verschoben hatten, auf dem Beschränkungen der Ölproduktion, da sich der Krieg zwischen Russland und Saudi-Arabien um Marktanteile verschärfte.

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Öl erholte sich von den Tiefstständen der letzten Woche von 20 USD das Fass, wobei Brent am Freitag zu 34,11 USD aus dem Handel ging und immer noch weit unter dem Niveau von 66 USD von Ende 2019 lag. Die Preise hatten am Donnerstag den größten Tagesgewinn aller Zeiten eingefahren, als Trump sagte, er erwarte, dass Russland und Saudi-Arabien eine erhebliche Produktionssenkung ankündigen werden.

Am Sonnabend konzentrierte sich Trump stattdessen auf Zölle als mögliche Antwort auf den Einbruch der Ölpreise.

"Wenn ich Zölle auf Öl aus dem Ausland erheben muss oder wenn ich etwas tun muss, um unsere ... Zehntausende von Energiearbeitern und unsere großartigen Unternehmen, die all diese Arbeitsplätze schaffen, zu schützen, werde ich alles tun, was ich tun muss", sagte der Präsident.

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h3 3. Anträge auf Arbeitslosengeld dürften erneut ansteigen/h3

Die Daten vom Donnerstag zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld werden diese Woche die Hauptveröffentlichung für die Märkte sein. Die Zahl der Arbeitslosenansprüche ist in den letzten zwei Wochen auf Rekordniveau gestiegen, da Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus dazu führen, dass Ausgangssperren in immer mehr Gebieten der USA verhängt werden. Infolgedessen schließen Unternehmen zunehmend ihre Türen und entlassen Mitarbeiter.

Wirtschaftswissenschaftler prognostizieren für diese Woche einen Wert um die Marke fünf Millionen bei den Erstanträgen.

"Angesichts der Risiken, die zu einer Verlängerung der Eindämmungsmaßnahmen bis in den Mai hinein tendieren, wären wir nicht überrascht, wenn die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten um 15% steigen würde. Wir gehen davon aus, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal um 40% schrumpft", schreiben die Analysten von ING in einer Notiz.

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h3 4. Fed-Sitzungsprotokoll/h3

Die Fed wird am Mittwoch ein genau beobachtetes Sitzungsprotokoll veröffentlichen, von dem sich die Anleger Einzelheiten zu den Entscheidungen für Notfallzinssenkungen und zum Aufdrehen des Geldhahns für die Wirtschaft versprechen.

Der von der US-Zentralbank am Freitag veröffentlichte Terminplan zeigte, dass Zentralbankchef Jerome Powell und Trump am 7. Februar zweimal miteinander telefonierten und einen weiteren am 26. Februar abhielten. Was genau sie diskutierten, war nicht sofort klar, aber Powell veröffentlichte am 28. Februar eine Erklärung. In dieser nahm er die sich entwickelnden Risiken durch das Virus zur Kenntnis und versprach, dass die Zentralbank die Wirtschaft angemessen unterstützen werde.

Die Fed hat am 3. März eine Zinssenkung im Eilverfahren durchgeführt.

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h3 5. Eurozone diskutiert Corona-Bonds/h3

Beamte der Finanzministerien der Eurozone werden diese Woche Diskussionen darüber führen, wie ärmeren Staaten, die unter dem Stress der Pandemie einknicken, am besten geholfen werden kann. Man kann mit Sicherheit sagen, dass eine Lösung, die alle zufriedenstellt, nicht bis zum 9. April zustande kommt. Die gleichen Spaltungen bleiben innerhalb des Blocks - Deutschland und die Niederlande sind entschieden gegen Vorschläge für vergemeinschaftliche "Corona-Bonds", wie sie von Frankreich, Italien und Spanien favorisiert werden.

Gemeinsame Anleihen würden ärmeren Ländern - und Investoren - versichern, dass wohlhabende Blockmitglieder hinter ihnen stehen und die Kreditkosten in Schach halten. Zu den wahrscheinlicheren Optionen zählen diesmal jedoch Kreditlinien aus dem Rettungsfonds der Eurozone, mehr Kredite von der Europäischen Investitionsbank und die direkte Verwendung eines gemeinsamen langfristigen Haushaltsplans oder Garantien für die Fremdfinanzierung.

Deutschland wird diesmal wahrscheinlich gemeinsamen Anleihen ausweichen können. Aber das könnte sich ändern.

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-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.

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