Euronews
Veröffentlicht am 25.05.2020 20:06
Covid-19: Konsumrausch macht Zwangspause
Ein Schreckgespenst der Konsumbranche geistert durch Europa: Es geht nicht zum Essen, nicht ins Kino und sitzt in Trainingsklamotten vor dem Heimarbeits-Computer: Die Konsumenten in EU und Eurozone sind zwar etwas besser drauf als im EU Commission/Consumer Confidence +2,5/+3,2 Punkte). Aber die Bankeinlagen in ganz Europa steigen, da die Menschen wegen der wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen der Coronavirus-Pandemie mehr sparen. Keine grosse Stütze für die gebeutelte Wirtschaft, fürchten Ökonomen.
Die Sparzinsen in vier der fünf größten Volkswirtschaften Europas sind im März deutlich über den langjährigen Durchschnitt gestiegen, so kürzlich veröffentlichte Daten der Europäischen Zentralbank und der Bank of England.
CORONA ZWINGT ZUM SPAREN © Euronews © Euronews
Französische Sparer legten im März fast 20 Milliarden Euro zur Seite – deutlich mehr als die langfristige durchschnittliche monatlichen Veränderung der Bankeinlagen von 3,8 Milliarden Euro.
Auch italienische Sparer horteten im März 16,8 Milliarden Euro, so Daten der Europäischen Zentralbank EZB, fast das Fünffache des langfristigen Monatsdurchschnitts (3,4 Milliarden Euro).
Gleiches Bild bei den spanischen Haushalten: 10,1 Milliarden Euro gespart, vorher im Schnitt 2,3 Milliarden Euro.
Kommentar der EU-Kommission in ihrer Frühjahrsprognose:
© Euronews © Euronews
"Der private Verbrauch, seit mehreren Jahren das Rückgrat des Wirtschaftswachstums in Europa, dürfte in diesem Jahr sowohl in der EU als auch im Euroraum um etwa 9 % schrumpfen." Dieser starke Rückgang dürfte sich jedoch hauptsächlich auf das laufende Quartal konzentrieren: Wer sein Geld nicht ausgeben könne, der spare eben zwangsläufig....Aber
... die Unsicherheit über die Beschäftigungs- und Einkommensaussichten wird wahrscheinlich dafür sorgen, dass die Ersparnisse vorsorglich noch weit nach dem Ende der Sperrungen höher bleiben als vor der Krise."
MEHR ALS 3.000 EURO AUF DEM SCHRANK ODER UNTER DEM KOPFKISSENDie einzige Ausnahme auf der EU-Karte ist Deutschland.
Die Bankeinlagen in Deutschland gingen stark zurück, die Haushalte hoben Bargeld ab. Aber offenbar nicht, um es auszugeben, sondern als Ruhepolster. Die Deutschen neigen dazu, ihre Ersparnisse in einer Krise in bar zu halten, wie schon auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008. Laut Bundesbank stieg der Bargeldumlauf zwischen Ende Januar und Anfang Mai um 39,7 Milliarden Euro.
Wie eine Analyse (Barkow Consulting im Auftrag der ING Deutschland) zeigt, hat der Bargeldumlauf im März 2020 zugenommen. In der gesamten Eurozone betrug das Plus acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Von diesem entfallen laut Studie rund 20 Prozent oder sechs Milliarden Euro allein auf deutsche Privathaushalte. Dabei hatten deutsche Verbraucher bereits Ende 2019 insgesamt 253 Milliarden Euro als Bargeld zuhause. Das ist ein Anstieg von 31 Milliarden Euro gegenüber 2018. Durchschnittlich hat demnach jeder Deutsche mehr als 3.000 Euro auf dem Schrank oder unter dem Kopfkissen.
su mit dpa, AP, AFP
Geschrieben von: Euronews
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.