Börse kompakt: Anleihen und Tech-Aktien kommen wieder ins Rutschen, Impf-Durcheinander in Europa und Nike legt Zahlen vor

Investing.com

Veröffentlicht am 18.03.2021 11:28

Aktualisiert 18.03.2021 11:43

Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Die Anleiherenditen ziehen wieder an und bringen Tech-Aktien unter Druck, während der Markt die klar dovishen Aussagen der Fed verarbeitet. Die Bank of Japan könnte auf ihrer Sitzung die Zinskurvensteuerung lockern, und die norwegische Zentralbank hat den Zeitpunkt ihrer ersten erwarteten Zinserhöhung vorverlegt. Europas Streit um die Impfstoff-Versorgung spitzt sich zu. Nach US-Börsenschluss meldet Nike seine Geschäftsergebnisse. Und Öl driftet aufgrund rückläufiger Wetten auf eine Nachfrageerholung nach unten. Hier finden Sie die wichtigsten Infos zu den Finanzmärkten am Donnerstag, den 18. März.

h2 1. Ausverkauf am Bondmarkt geht weiter/h2

Der Ausverkauf am US-Bondmarkt setzte sich am Donnerstag fort, als der Markt die dovishen Botschaften der US-Notenbank verarbeitete. Die Fed rechnet damit, dass die Kerninflation bis 2023 nur knapp über 2% liegen wird, da es in der Wirtschaft zu einer Unterbeschäftigung kommt.

Die Rendite der 10-jähriger Staatsanleihen stieg bis auf 1,75%, den höchsten Stand seit Januar 2020, während die Rendite der 30-jährigen Anleihe zum ersten Mal seit drei Jahren über 2,50% kletterte. Vor diesem Hintergrund liegt das Augenmerk des Marktes auf der Auktion der Zehnjahresanleihen, die um 18 Uhr stattfindet.

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell wiederholte, dass die Zentralbank die Leitzinsen wohl nicht vor 2024 erhöhen wird. Allerdings deutete der "Dot Plot" der Fed darauf hin, dass eine wachsende Minderheit der Entscheidungsträger der Meinung ist, dass vor diesem Zeitpunkt Maßnahmen erforderlich sein werden: 4 von 18 Fed-Vertretern prognostizieren nun eine Zinserhöhung im Jahr 2022, während sieben im Jahr 2023 eine solche erwarten.

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h2 2. Zentralbanken erwachen/h2

Andere Zentralbanken rund um den Globus sind bereits erwacht: Die Zeitung Nikkei berichtete, dass die Bank of Japan beabsichtigt, ihren Zielbereich für die Renditen japanischer Staatsanleihen zu erweitern. Die Renditen können sich damit leicht nach oben bewegen. Die norwegische Zentralbank erklärte, sie wolle noch in diesem Jahr mit einer Leitzinserhöhung beginnen und damit früher als bisher geplant.

Dies folgt auf die brasilianische Zentralbank, die auf ihrer Sitzung am Mittwoch ihren Leitzins um 75 Basispunkte auf 2,75% anhob. Diese Maßnahme war erforderlich, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Die türkische Zentralbank hat ihre Zinsen für den einwöchigen Zinssatz um 200 Basispunkte auf 19% angehoben.

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Um 13 Uhr folgt die geldpolitische Entscheidung der Bank of England. Volkswirte erwarten keine Änderung der geldpolitischen Ausrichtung.

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h2 3. Tech-Aktien rutschen ab/h2

Der Renditeanstieg der US-Staatsanleihen mit langer Laufzeit belastet erneut die Technologiewerte, insbesondere jene, deren heutiger Wert der zukünftigen Cashflows aufgrund höherer Zinsen unter dem Gesichtspunkt eines höheren Abzinszungsfaktor betrachtet werden muss.

Gegen 11.20 Uhr lagen die Nasdaq 100 Futures um 1,2% im Minus und die S&P 500 Futures fielen um 0,5%. Die Dow-Jones-Futures}} mit ihrer höheren Gewichtung zyklischer Aktien lagen 19 Punkte oder 0,1% höher.

Zu den Aktien, die später im Fokus stehen dürften, gehören Tesla (NASDAQ:TSLA). Der jüngste Vorfall deutet auf Probleme mit der Autopilot-Software des Elektroautobauers hin. Auch Bankaktien im Allgemeinen könnten ins Visier geraten, nachdem die Fed eine Entscheidung über die Verlängerung der Supplementary Leverage Ratio aufgeschoben hat, wenngleich Fed-Chef Jerome Powell sagte, man werde in den kommenden Tagen etwas dazu ankündigen.

Dollar General (NYSE:DG) und Accenture (NYSE:ACN) werden ihre Ergebnisse vor der Börseneröffnung bekannt geben, während Nike (NYSE:NKE) und FedEx (NYSE:FDX) nach Börsenschluss einen Blick in ihre Bücher gewähren werden.

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h2 4. Impf-Durcheinander in Europa/h2

Die britische Impfkampagne ist offenbar aufgrund von Lieferproblemen mit dem Impfstoff von AstraZeneca (NASDAQ:AZN) und, was noch schwerwiegender ist, einem Exportverbot durch die Europäische Union ins Stocken zu geraten.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock warnte am Dienstag vor einem starken Rückgang der Impfstofflieferungen, was nach Angaben von Bloomberg auf Probleme in den Produktionsstätten zurückgeführt wurde, die den Wirkstoff in Indien für AZN herstellen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen drohte unterdessen, den Export von Impfstoffen nach Großbritannien zu stoppen, darunter auch den von AZ.

Von der Leyen warnte zugleich, dass die EU am Rande einer dritten Corona-Welle steht. Frankreich und Polen meldeten am Mittwoch die höchste Zahl neuer Fälle seit November, während in Tschechien und, in geringerem Maße, in Italien die Infektionskurven sich offenbar wieder abflachen.

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h2 5. Steigende Rohöllager belasten Öl/h2

Die Rohölpreise zogen sich weiter zurück, nachdem die Internationale Energieagentur in ihrem Monatsbericht am Mittwoch eine ernüchternde Einschätzung zum Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage abgegeben hatte. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch einen weiteren überraschenden Anstieg der wöchentlichen US-Rohöllagerbestände.

Die Sorge um die Nachfrage hat sich durch den jüngsten Anstieg der Corona-Fälle in Indien vergrößert, wodurch sich die beachtliche Erholung der Mobilitätstrends, insbesondere im Bundesstaat Maharastra, in dem über 110 Millionen Menschen leben, verlangsamt hat.

Gegen 11.30 Uhr fiel der Preis für die US-Sorte WTI um 0,5% auf 64,32 Dollar pro Barrel, während der Preis für die Nordseesorte Brent um 0,4% auf 67,72 Dollar pro Barrel sank.

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