Börse Frankfurt-News: Hoffnung schlägt Skepsis (ETFs)

dpa-AFX

Veröffentlicht am 01.11.2022 17:07

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Mit den kräftigen Kursgewinnen werden auch im ETF-Handel viele wieder mutiger, andere trauen der Sache noch nicht so ganz. Viel los ist derzeit im Handel mit Trackern von Aktien aus Großbritannien und Schwellenländern.

1. November 2022. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der neue Schwung an den Aktienmärkten belebt den ETF-Handel. "Wir sehen wieder mehr Aktivität und deutlich mehr Käufe", berichtet Frank Mohr von der Société Générale (EPA:SOGN). Holger Heinrich von der Baader Bank meldet hingegen mehr Verkäufe. "Und das, obwohl sich die Aktienmärkte letzte Woche erholt haben - eine untypische Entwicklung." Seiner Einschätzung nach könnte das Ausdruck von Skepsis hinsichtlich der weiteren Entwicklung sein.

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Der DAX setzt am ersten November-Tag seinen Kurs nach oben fort, am Mittag steht der Index bei 13.420 Punkten. Grund für die Kursgewinne: die Hoffnung auf ein langsameres Tempo bei den Zinsanhebungen.

US-Werte als Favoriten

Was Aktien-ETFs angeht, stehen Mohr zufolge einmal mehr US- und globale Aktien im Fokus, diesmal gefolgt von DAX-ETFs. "Das ist mittlerweile schon ungewöhnlich." Bei den US- und globalen Werten dominieren die Käufe. In den Portfolios landen zum Beispiel der Xtrackers S&P 500 (4:D5BM), der an den Pariser Klimazielen ausgerichtete Franklin S&P 500 Paris Aligned Climate (4:FLX5), der Vanguard S&P 500 (3:VUSA) und der iShares Core MSCI World (3:IWDA). "Bei DAX-ETFs (4:GDAXIEX) sehen wir deutlich höhere Aktivitäten, aber in der Summe eher Verkäufe", stellt Mohr fest. Auffällig hoch seien derzeit zudem die Umsätze mit britischen Aktien. "Das sieht man sonst nicht so." Gekauft werde etwa der iShares Core FTSE 100 (3:ISF).

Auch Heinrich zufolge werden ETFs mit US-Werten am aktivsten gehandelt. "Und es sind wieder meist Konstrukte mit Nachhaltigkeitsfiltern." Auch er nennt den Franklin S&P 500 Paris Aligned Climate als Beispiel, daneben den HSBC (LON:HSBA) USA Sustainable Equity (3:HSUD) und den SPDR S&P 500 (NYSE:SPY) ESG Leaders (4:SPPY). Bei den Indexfonds mit europäischen Titeln seien Quality- und EMU-Aktien (4:UIM2) und (4:EMUEUA) vorne, ergänzt Heinrich.

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China und Brasilien: Viele Schlagzeilen, viele Umsätze

Kanzlerbesuch in China, Gerüchte über eine Abkehr von der Null-Covid-Strategie Pekings, Lulas Wiederwahl als Präsident in Brasilien - aus den Emerging Markets kommen derzeit viele Nachrichten. "Bei uns ist in ETFs mit Schwellenländeraktien extrem viel los", berichtet dann auch Torben Bendt von Lang & Schwarz. "Die Märkte waren stark gefallen, jetzt erholen sie sich etwas." Relativ viele Käufe registriert er für MSCI Emerging Markets-Tracker von Xtrackers und Amundi (IE00BTJRMP35, LU1681045370). Ebenfalls stark gesucht seien chinesische Technologiewerte, etwa mit dem HSBC Hang Seng Tech (3:HSTE) oder dem Xtrackers FTSE China 50 ().

Konsumwerte: Nein, danke

Die Zurückhaltung im Konsum wegen der hohen Energiepreise schlägt sich auch im Handel mit Branchen-ETFs nieder. Kunden der Société Générale trennen sich von Konsumgüter-ETFs wie dem SPDR MSCI Europe Consumer Staples (4:SPYC). Der enthält Unternehmen wie Nestlé, Unilever, Diageo (LON:DGE), L'Oréal (EPA:OREP), Pernod Ricard (EPA:PERP) und Danone (EPA:DANO).

Zuflüsse meldet Mohr hingegen für US-Technologie- (104:ZPDT) und europäische Immobilienwerte (3:IPRP). Deutliche Käufe registriert er darüber hinaus für den WisdomTree Cybersecurity (3:WCBR). Bei den Baader Bank verzeichneten vor allem Aktien aus der Infrastruktur- und Kommunikationsbranche hohe Umsätze.

US-Langläufer gefragt

Im Handel mit Renten-ETFs dominieren Staatsanleihen. Etwa kauften Anleger*innen Mohr zufolge langlaufende US-Staatsanleihen (3:US10) sowie europäische Staatsanleihen mit gutem Rating (9:AM3A). Sie trennten sich hingegen von europäischen Staatsanleihen mit Laufzeiten von ein bis drei Jahren ().

Setzen auf Ethereum

Gut an kommen laut Bendt diese Woche auch Ethereum-ETNs, etwa der VanEck Ethereum (4:VETHG), ebenso Bitcoin-Tracker. Die Kryptowährungen haben sich zuletzt leicht erholen können, der Bitcoin-Kurs ist wieder über 20-000 US-Dollar gestiegen.

von: Anna-Maria Borse, 1. November 2022, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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