Börse Frankfurt-News: "Es muss noch was gemacht werden" (ETFs)

dpa-AFX

Veröffentlicht am 12.12.2023 16:22

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Zum Jahresende hin sorgen steigende Aktienkurse für zunehmenden Handlungsdruck. Am ETF-Markt wird fleißig gekauft. Im Fokus stehen vor allem die Favoriten dieses Jahres.

12. Dezember 2023. Laut einer Analyse von Crossflow Financial Advisors hat der europäische ETF-Markt im November mit 17,2 Milliarden Euro die größten Nettomittelzuflüsse des laufenden Jahres verzeichnet. Getrieben wurde das Wachstum vor allem durch Aktien-ETFs mit 11,0 Milliarden und Anleihen-ETFs mit 6,2 Milliarden. Von den Aktien sind unverändert die technologielastigen Produkte besonders stark gefragt. Zuflüsse gab es zudem in Krypto-ETPs, während Rohstoff-ETPs im abgelaufenen Monat an Beliebtheit verloren haben.

Die Trends setzen sich mit Blick auf die Aktivitäten an der Börse Frankfurt im Dezember weiter fort. So berichtet Frank Mohr, Händler der Société Générale (EPA:SOGN) insgesamt von einem Kaufüberhang sowie einer starker Nachfrage nach US-Aktien-ETFs. Beliebt sind vor allem die S&P 500-Tracker von Vanguard (3:VUSA) und iShares (3:CSPX). Bei Lang & Schwarz setzt die Kundschaft nach wie vor verstärkt auf die dreifach gehebelten NASDAQ 100-ETFs von Wisdom Tree. Laut Fabian Wörndl wird hier sowohl die Long- (6:QQQ3) als auch die Short-Seite (6:QQQS) gespielt.

Starke Nachfrage nach MSCI Europe- und DAX-ETFs

Für den europäischen Markt sieht Mohr "sehr starke Zuflüsse" in MSCI Europe-Tracker. Gekauft werden vor allem die ETFs von iShares (4:EUNK) und Xtrackers (6:XZEU). Jan Duisberg, Händler der ICF Bank, berichtet ebenfalls von einer "insgesamt sehr starken Nachfrage" sowie insbesondere "richtig starken Umsätzen bei DAX-ETFs". Der deutsche Leitindex hat sich zuletzt überdurchschnittlich gut entwickelt, was viele Anleger*innen so wohl nicht erwartet hatten.

Dadurch sei "ein gewisser Performancedruck" entstanden, wie Duisberg im Handel beobachtet. "Es muss zum Jahresende noch was gemacht werden". Gekauft wird vor allem der DAX-Tracker von iShares (4:GDAXIEX). Zudem wird der Index "gerne auch mal gehebelt", wie die Zuflüsse des DAX Daily 2x Long von L&G (3:DEL2) zeigen.

Technologie-ETFS überstrahlen alles

Branchenmäßig konzentriert sich weiterhin sehr vieles auf den Technologie-Bereich. Die Market Maker der Société Générale bilanzieren hier ein Drittel aller Umsätze der Sektoren-ETFs. Ganz oben auf der Einkaufsliste stehen der Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data (5:XAIX) und der Amundi S&P Global Information Technology ESG (4:WELUGUSD). Abgaben beobachtet Mohr allerdings bei dem Xtrackers MSCI World (ETR:X010) Communication Services (4:XWTS).

Im Fokus der ICF Bank-Kundschaft stehen ebenfalls techlastige ETFs wie der L&G ROBO Global Robotics and Automation (3:ROBE). Weniger beliebt sind aktuell spezielle Rohstoff-ETFS. Wörndl berichtet von Verkäufen im iShares Oil & Gas Exploration & Production ETF (4:IS0D) sowie dem Global X Uranium ETF (4:URNU). Zumindest im Falle des Uran-ETFs dürfte es sich vorrangig um Gewinnmitnahmen handeln, nachdem der Kurs hier seit Mai um über 50 Prozent gestiegen ist.

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Bei Anleihen bleiben Kurzläufer gefragt

Im Segment der mehrheitlich nachgefragten Anleihen-ETFs sind unverändert Geldmarkt-ETFs und Kurzläufer ganz vorne. Sowohl Mohr als auch Wörndl verzeichnen "viel Geschäft" mit dem Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap (4:XEON), der als Geldmarktprodukt zurzeit Renditechancen zwischen 3,5 und 4 Prozent ermöglicht und daher sehr beliebt ist. Gekauft wird zudem der iShares EUR Ultrashort Bond (4:ERNX), wie Wörndl erklärt.

Der Höhenflug der Kryptowährungen hat zum Wochenstart zwar einen kleinen Dämpfer erhalten, der generelle Trend ist aber nach wie vor klar aufwärts gerichtet. Das forciert die Nachfrage nach den entsprechenden Produkten. Duisberg sieht zum Beispiel "hohe Umsätze" im Bitcoin-ETN von VanEck (0:0P0001L7B6), bei dem es gestern auch mal zu größeren Verkäufen kam. Gesucht ist hingegen der 21Shares Bytetree BOLD ETP , der Bitcoin zusammen mit Gold zu einem ETP kombiniert. Bei einer monatlich nach der inversen historischen Volatilität ermittelten Allokation ist das Edelmetall aktuell zu 72 Prozent vertreten, während der Bitcoin auf ein Gewicht von 28 Prozent kommt.

Von: Thomas Koch, 12. Dezember 2023, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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