Börse Frankfurt-News: "Banken-Tracker Renditekönige" (ETFs)

dpa-AFX

Veröffentlicht am 28.02.2023 16:22

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Die ersten zwei Monate an den Börsen haben kräftige Kursgewinne gebracht, vor allem für Europas Aktien. Auch Bankwerte stehen extrem gut da. Das ist auch bei Anleger*innen angekommen.

28. Februar 2023. Frankfurt (Börse Frankfurt). Die Kursentwicklung europäischer Aktien bleibt Gesprächsthema im ETF-Geschäft. "Die Outperformance des DAX gegenüber US-amerikanischen Aktien ist schon erstaunlich", bemerkt Jan Duisberg von der Baader Bank. "Dem DAX macht der starke Zinsanstieg offenbar nichts aus, während die US-Börsen (ETR:SXR4) teils schon wieder deutlich nachgegeben haben." In der Tat kommt der DAX seit Jahresanfang immer noch auf ein Plus von 9,5 Prozent, der Dow Jones ist mittweile in die Minuszone gerutscht.

Duisberg sieht Käufe für DAX-ETFs wie den Deka DAX, aber durchaus auch Zuflüsse in Nasdaq- und S&P-Tracker (3:SPXS). "Bei Nasdaq-ETFs wird noch einiges an Potenzial gesehen, die Kurse sind von ihren Hochs ja noch weit entfernt." Immer gefragt: MSCI World-ETFs wie der von der Deka (4:ELFW).

Indische Aktien auf Verkaufslisten

"Bei uns ist es im Moment das Übliche", berichtet Fabian Wörndl von Lang & Schwarz. Unüblich sei allerdings das Interesse an Indien - der Besuch von Kanzler Scholz und die G20-Präsidentschaft des Landes könnten eine Rolle spielen. Wörndl meldet hohe Umsätze für den Xtrackers MSCI India (3:XCX5) - und zwar Verkäufe. Der Kurs ist seit Jahresanfang gesunken, und zwar um knapp 7 Prozent, entgegen dem Trend an den meisten Märkten. "Wir sehen auch Interesse an Exotischerem", ergänzt Duisberg. Gekauft würden zum Beispiel japanische Aktien (3:DXJ)

Banken-ETFs mit Kursplus von über 20 Prozent

Was Branchen-ETFs angeht, berichtet Wörndl von Interesse an Banken-Trackern, etwa dem iShares Stoxx Europe 600 Banks (4:SX7PEX). "Da sehen wir vermehrt Käufe." Der ETF kommt seit Jahresanfang auf ein Plus von 18,9 Prozent. Er bildet Banken aus ganz Europa ab, gut die Hälfte davon aus Euroländern, 30 Prozent aus Großbritannien. Schwergewichte sind aktuell HSBC (LON:HSBA), BNP Paribas (ETR:BNPP), Banco Santander (BME:SAN), ING (AS:INGA) und Nordea. Banken-ETFs gehören derzeit zu den meistgehandelten ETFs an der Börse Frankfurt. Neben dem iShares Stoxx Europe 600 Banks geht auch im iShares Euro Stoxx Banks 30-15 (4:SX7EEX) viel um. Der kommt sogar auf ein Kursplus von fast 21 Prozent in diesem Jahr.

Bei der Baader Bank setzen Anleger*innen derzeit viel auf den VanEck Hydrogen Economy (6:HDRO). Der hat sich dieses Jahr erst gut entwickelt und dann geschwächelt, seit Jahresanfang steht aber immer noch ein Plus von 10,5 Prozent zu Buche.

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Interesse an Gold- und Silber-ETCs

Einiges los ist laut Wörndl zufolge derzeit auch im Geschäft mit Edelmetall-ETCs. "Es wird viel gekauft." Als Beispiele nennt er den WisdomTree Physical Silver (3:PHAG) und Xetra-Gold (4:4GLD). Offenbar halten Anleger*innen den jüngsten Kursrückgang für überzogen: Der Goldpreis, der im Januar stark gestiegen war, ist mit aktuell 1.809 US-Dollar nun unter das Niveau zu Jahresanfang gerutscht. Der Silberpreis ist dieses Jahr sogar deutlich gefallen.

Auch die jüngste Erholung der Kryptowährungen ist Vergangenheit. Der Bitcoin kostet aktuell wieder nur 21.976 US-Dollar. Das schlägt sich auch im Handel mit Krypto-ETNs nieder, wie Wörndl feststellt: "Es ist ruhiger geworden."

"Reich wie Norwegen" mit ETF-Portfolio

Der Vermögensverwalter und Bestsellerautor Christian W. Röhl hat gerade ein ETF-Portfolio vorgestellt, das sich am extrem erfolgreichen norwegischen Staatsfonds orientiert. Es besteht aus lediglich sechs ETFs. Basisinvestment mit 50,4 Prozent ist der Vanguard ESG Global All Cap (3:V3AA), der globale Aktien mit ESG-Filter abbildet. Ergänzt wird dies durch "grüne" Anleihen, mit dem Lyxor Green Bond (9:CLIM), und kurz- und mittelfristige SRI-Anleihen, dem Amundi Global Agg SRI 1-5 (4:AHYF) - beide mit einem Anteil von 13,5 Prozent. Dazu kommt ein Europa-Engagement mit dem Vanguard ESG Developed Europe All Cap (3:VGV3EA) mit 12,6 Prozent. Jeweils 5 Prozent entfallen auf einen Immobilien-ETF, den iShares Developed Markets Property Yield (3:IWDP), und einen Erneuerbare Energien-ETF, den Global X Renewable Energy Producers (6:RNRG).

"Weil einige Fonds recht neu sind, ist die Historie überschaubar", erklärt Röhl.

Live verfolgen kann man die Portfolioentwicklung auf capinside.com.

Eine Anmerkung: Der iShares Developed Markets Property Yield wird an der Börse Frankfurt nur in ausschüttender Variante gehandelt ().

von: Anna-Maria Borse, 28. Februar 2023, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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