Bank of Japan: Erste Zinserhöhung seit 2007 in Sicht - Wie reagieren USDJPY und Nikkei?

Investing.com  |  Autor Ambar Warrick

Veröffentlicht am 18.03.2024 13:35

Investing.com - Die Bank of Japan (BOJ) schließt am Dienstag ihre zweitägige geldpolitische Sitzung ab. An den Märkten wird heftig darüber spekuliert, ob die BOJ die Zinsen zum ersten Mal seit 17 Jahren anheben wird und wie der Nikkei 225 und der USDJPY auf einen solchen Schritt reagieren würden.

Anzeichen für höhere japanische Löhne, eine hartnäckige Inflation und eine gewisse Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft nähren die Erwartung, dass die BOJ ihre Negativzinspolitik (NIRP) und die Steuerung der Renditekurve (YCC) bereits auf ihrer Sitzung im März beenden könnte.

Medienberichten zufolge befinden sich die Mitglieder der BOJ in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Anhebung der Zinsen aus dem negativen Bereich.

Diese Spekulationen drückten die japanischen Aktienmärkte, insbesondere den Nikkei 225, von ihren Rekordhochs und ließen auch den USDJPY in der vergangenen Woche bis auf 146 zum Dollar fallen.

Der Nikkei konnte sich am Montag allerdings wieder deutlich erholen, während der USDJPY auf rund 149 zurückkehrte.

Die BOJ eröffnete am Montag ihre zweitägige Sitzung und wird ihre Entscheidung voraussichtlich nach dem Sitzungsende in der Nacht von Montag auf Dienstag bekannt geben.

h2 Zinsentscheidung der Bank of Japan: Zinserhöhung um 20 Basispunkte im März?/h2

Anzeichen für höhere Löhne und eine hartnäckige Inflation haben die Erwartungen der BOJ für einen "positiven Zyklus" verstärkt. Genau das sind auch die beiden Hauptgründe, die die Notenbank anführte, um ihre YCC- und NIRP-Politik zu beenden.

Folglich begannen die Märkte, die Möglichkeit einer Anhebung der BOJ um 20 Basispunkte (bps) einzupreisen, was den kurzfristigen Zinssatz von negativen 0,1 % auf 0,1 % anheben würde. Eine solche Erhöhung wäre die erste derartige Maßnahme der BOJ seit 2007, als sie die Zinsen kurz vor der großen Finanzkrise angehoben hatte.

Die Meinungen der Analysten sind jedoch noch geteilt, ob ein solcher Schritt im März oder im April erfolgen wird.

Die BOFA, die zu den Befürwortern einer Zinserhöhung im März gehört, sieht drei Hauptgründe für ein solches Szenario.

"Wir glauben, dass (1) die jüngsten Verbesserungen bei den Investitionsdaten, die ein besseres Bild der Inlandsnachfrage zeichnen, für März sprechen; (2) die aggressiven Lohnforderungen der Gewerkschaften, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Shunto-Lohnerhöhungen im GJ24 deutlich über denen des letzten Jahres liegen werden; und (3) die jüngsten Medienberichte, die darauf hindeuten, dass die Diskussion über die Rahmenbedingungen nach der YCC in einem sehr fortgeschrittenen Stadium ist", so die BOFA-Analysten in einer kürzlich veröffentlichten Notiz.

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Sie wiesen aber auch darauf hin, dass ein Schritt im März noch keine beschlossene Sache sei, sondern dass die BOJ im April über weitaus nützlichere Daten verfügen werde, um dann mit der Straffung der Politik zu beginnen.

Die Analysten der Citi gehören zu der knappen Mehrheit der Marktbeobachter, die eine Zinserhöhung erst im April für wahrscheinlich halten, gehen aber davon aus, dass die BOJ am Dienstag ein Ende ihrer ultralockeren Politik signalisieren wird.

"Wir halten April für wahrscheinlicher als März... Die BOJ-Mitglieder haben einen schrittweisen Ansatz bei der Kommunikation des Ausstiegs angedeutet. Außerdem hat der April den Vorteil, dass mehr Daten für die Entscheidungsfindung zur Verfügung stehen", so die Analysten der Citi in einer Notiz.

Die Citi erwartet, dass die japanischen Zinsen bis Januar 2025 auf 0,25 % steigen werden.

h2 USDJPY-Ausblick nach der BOJ/h2

Es wird allgemein erwartet, dass der USDJPY im Falle einer Zinserhöhung der BOJ stark an Wert einbüßt, schließlich hat die wachsende Kluft zwischen amerikanischen und japanischen Zinsen den Yen in den letzten zwei Jahren massiv belastet.

Signale für ein Ende der ultralockeren Politik der BOJ dürften den Yen ebenfalls stützen und den USDJPY nach unten ziehen.

Spekulationen über eine Änderung der BOJ-Politik hatten in der vergangenen Woche zu einer hohen Volatilität des USDJPY geführt. Das Paar fiel bis auf 146, bevor es sich am Montag wieder auf rund 149 erholte.

Im Falle von hawkishen Signalen seitens der BOJ dürfte der USDJPY fallen. Größere Bewegungen des Yen werden jedoch weitgehend durch die Aussicht auf die Sitzung der Federal Reserve im weiteren Verlauf der Woche gebremst.

"Der Yen kämpft um seine Stärke und könnte unter einem "Buy the rumour, sell the fact"-Effekt leiden. Gleichzeitig haben wir wiederholt betont, dass eine nachhaltige Erholung des Yen eher von einem Rückgang der US-Zinsen als von einer Zinserhöhung der BOJ abhängt", schreiben die ING-Analysten in einem Kommentar.

h2 Nikkei-Ausblick nach BOJ/h2

Japanische Aktien, insbesondere der Nikkei 225, rutschten in der vergangenen Woche von ihren Rekordständen ab, als die Spekulationen über einen Kurswechsel der BOJ zunahmen. Ein Ende der YCC- und NIRP-Politik würde auch das Ende der fast zehnjährigen lockeren Geldpolitik bedeuten, von der japanische Aktien profitiert haben - ein Faktor, der auch einer der Hauptgründe für die fulminanten Kursgewinne des Nikkei in den letzten zwei Jahren war.

Am Montag legte der Nikkei jedoch zu. Die Märkte wetten darauf, dass die BoJ, selbst wenn sie ihre ultralockere Politik beendet, in naher Zukunft keine drastische Straffung der Geldpolitik vornehmen wird.

"Selbst wenn die BoJ die YCC und NIRP aufgibt, wird sie wahrscheinlich konservativ bleiben, was das Ende der Nullzinsen angeht, und betonen, dass das geldpolitische Umfeld noch einige Zeit akkommodierend bleiben wird. Obwohl die Volatilität am japanischen Aktienmarkt im Vorfeld der BoJ-Sitzungen zunehmen dürfte, rechnen wir nicht mit einer größeren Korrektur", heißt es in einem Kommentar der Citi-Analysten.

Höhere Löhne bedeuten auch mehr Stärke für die japanische Wirtschaft - ein Trend, der die Unternehmensgewinne stützen und lokale Aktien hoch halten sollte.

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