Aktien Frankfurt: Verhalten freundlich - Anleger vor neuen US-Daten vorsichtig

dpa-AFX

Veröffentlicht am 08.08.2022 11:55

FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Wochenstart ist es für den Dax nach Verlusten am Freitag wieder aufwärts gegangen. Die zunächst deutlichen Gewinne bröckelten jedoch im Handelsverlauf spürbar ab. Der Leitindex stieg bis zum Mittag um 0,34 Prozent auf 13 619,77 Punkte, nachdem er am Morgen noch rund ein Prozent hinzugewonnen hatte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte zuletzt um 0,24 Prozent auf 27 839,06 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,54 Prozent.

Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets (LON:CMCX), kann die Vorsicht verstehen: "In dieser Woche sind alle Augen auf die neuen Daten zur Inflation in den USA gerichtet. Nach den starken US-Arbeitsmarktdaten aus den USA dürfte die US-Notenbank Fed weiter mit Volldampf in ihrem Bestreben agieren, die Inflation zu bekämpfen und die Leitzinsen aggressiv anheben." Das könnte die Anleger wieder neu verschrecken. Die US-Verbraucherpreise für Juli stehen am Mittwoch an.

In der von zahlreichen Quartalsberichten geprägten vergangenen Woche war das deutsche Börsenbarometer wieder bis knapp unter 13 800 Punkte gestiegen und hatte damit zwischenzeitlich einen weiteren Höchststand seit Mitte Juni erreicht. Letztlich war es ihm aber nicht gelungen, die 100-Tage-Durchschnittslinie zu überspringen. Sie gilt, wie auch die 90-Tage-Linie, als ein Barometer für den mittelfristigen Trend.

Gemischte Nachrichten kamen aus China: Ein unerwartet starkes Exportwachstum im Juli gab der Erholung der Wirtschaft des Landes neuen Schwung. Experten hatten eine Verlangsamung vorhergesagt. Chinas Einfuhren legten dagegen etwas weniger deutlich als erwartet zu, was Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK damit begründete, dass einerseits das Vertrauen der chinesischen Verbraucher nachgelassen und sich zudem das Wachstum des Immobiliensektors verlangsamt habe.

Unter den Einzelwerten am deutschen Markt stachen vor allem die Versorger (NYSE:XLU) hervor, die sich weiterhin stark zeigten: Eon (ETR:EONGn) stiegen um fast drei Prozent und RWE (ETR:RWEG) um rund zwei Prozent. Morgan Stanley (NYSE:MS) ist inzwischen positiver für die Eon-Aktie gestimmt und stufte sie auf "Equal-weight" hoch. Die Aktie habe sich seit Jahresbeginn schwächer als die Branche entwickelt, aber die Risiken in der Gaslieferkette seien gesunken, begründete Analyst Robert Pulleyn sein neues Urteil.

Das Analysehaus Jefferies bekräftigte derweil seine Kaufempfehlung für das RWE-Papier und hob das Kursziel weiter an. Die meisten Treiber für die kürzlich von dem Versorger angehobene operative Ergebnisprognose für 2022 sollten auch im kommenden Jahr Rückenwind geben, schrieb Analyst Ahmed Farman.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Aus dem MDax zogen die Aktien von Siemens Energy (ETR:ENR1n) nach detaillierten Quartalszahlen und Aussagen zum gesamten Geschäftsjahr 2021/22 Aufmerksamkeit auf sich. Sie verringerten ihre deutlichen Auftaktverluste und gaben zuletzt nur noch um 0,4 Prozent nach. Analysten lobten unisono das starke Gas- und Stromgeschäft des Energiekonzerns sowie die beibehaltenen operativen Geschäftsjahresziele.

Die VW-Dachgesellschaft Porsche (ETR:PSHG_p) SE verdiente im ersten Halbjahr dank der anziehenden Gewinne bei Volkswagen (ETR:VOWG) ebenfalls mehr und bestätigte die Jahresprognose. Die Aktie legte knapp ein halbes Prozent zu.

Detaillierte Zahlen, die den vorab veröffentlichten entsprachen, meldete der Finanzdienstleister Hypoport (ETR:HYQGn) aus dem SDax . Die Aktien verloren knapp zwei Prozent.

Takkt (ETR:TTKG) gaben im Nebenwerte-Index SDax um etwas mehr als drei Prozent nach. Analystin Catharina Claes von der Privatbank Berenberg strich ihre Kaufempfehlung für die Papiere des Büro- und Restaurantausstatters. Dieser habe zwar mit seinem Zahlenwerk zum zweiten Quartal relativ stark abgeschnitten, allerdings nähmen die Risiken zu. Die Auftragsspitze dürfte erreicht sein und 2023 sollte Takkt die negativen Auswirkungen der Rezession zu spüren bekommen, erwartet Claes.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert