Aktien Frankfurt: US-Notenbankchef lässt Wochenplus schrumpfen

dpa-AFX

Veröffentlicht am 10.11.2023 12:06

FRANKFURT (dpa-AFX) - Wieder entfachte Zinsbedenken haben den Dax am Freitag erst einmal von seiner Erfolgsspur abgebracht. Der Leitindex, der am Vortag seinen höchsten Stand seit Mitte Oktober auf 15 364 Punkte erhöht hatte, fiel zur Mittagszeit um 0,68 Prozent auf 15 248,79 Punkte. Er reduzierte damit seinen Wochengewinn auf 0,4 Prozent. Dennoch würde er damit an seine besonders starke Vorwoche anknüpfen.

Der MDax gab am Freitag deutlich stärker um 2,21 Prozent auf 25 247,82 Zähler nach, er war aber in den vergangenen Tagen im Vergleich zum Dax auch deutlicher gestiegen. Für den Eurozonen-Index EuroStoxx 50 ging es am Mittag um 0,8 Prozent bergab. An den Börsen in New York zeichnete sich nach der Vortagsschwäche eine wenig bewegte Eröffnung ab.

Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatten am Vorabend bereits die US-Börsen (ETR:SXR4) belastet. Demnach ist die Federal Reserve (Fed) nicht völlig davon überzeugt, die Geldpolitik ausreichend gestrafft zu haben. Powell versicherte, man werde nicht zögern, die Zinsen nochmal anzuheben, wenn es sich als angemessen erweisen sollte. Auch eine schwache Nachfrage nach 30-jährigen US-Staatsanleihen galt im US-Handel als Schlüsselthema.

Laut dem Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG ist die Kursentwicklung am Freitag "ein empfindlicher Dämpfer für die derzeitige November-Rally". Getragen war diese von der Hoffnung, dass der Zinsgipfel in den USA erreicht ist. Laut der LBBW befeuerten Wirtschaftsdaten aus den USA zuletzt die Spekulation auf eine Zinswende, Offizielle aus dem Umfeld der Fed hielten aber neuerdings dagegen. Nach der Powell-Rede laute am Markt die Devise, Risiko herauszunehmen, hieß es am Morgen von der Commerzbank (ETR:CBKG).

Die Berichtssaison deutscher Aktiengesellschaften lief am Freitag mit den Zahlen der Allianz (ETR:ALVG) weiter. Die Titel des Versicherers stiegen um 2,1 Prozent und halfen damit auch einigen anderen Sektorwerten wie Munich Re (ETR:MUVGn) . Schwere Unwetter hatten der Allianz im dritten Quartal zwar einen Gewinneinbruch eingebrockt, den Analysten allerdings noch deutlicher befürchtet hatten. Kamran Hossain von der Bank JPMorgan (NYSE:JPM) wertete die Resultate als stark, genauso wie die Kapitalausstattung.

In dem schwächeren Marktumfeld dominierten ansonsten negative Kursreaktionen. Bechtle (ETR:BC8G) gehörten mit minus 5,7 Prozent zu den relativ großen Verlierern. Laut dem Analyst Yannik Siering vom Investmenthaus Stifel verfehlte der Umsatz des IT-Dienstleisters die Erwartungen. Ein Börsianer sprach von Anzeichen einer weiterhin lahmen Nachfrage nach IT-Produkten.

Noch schlechter sah es für Jungheinrich (ETR:JUNG_p) aus mit einem Rücksetzer um 7,2 Prozent. Alexander Hauenstein von der DZ Bank beurteilte hier die Entwicklung der Auftragseingänge und der Marge als leicht enttäuschend.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Resultate mit negativen Reaktionen gab es außerdem noch aus dem Konzerngefüge von United Internet (ETR:UTDI) . Neben dem Mutterkonzern fielen die Papiere der Mobilfunktochter 1&1 und des Internetdienstanbieters Ionos (ETR:IOSn) um bis zu 3,5 Prozent. Letztere Aktien konnten ihre jüngste Rally am Freitag nur anfänglich fortsetzen.

Besser sah es aus für Varta (ETR:VAR1) mit einer Erholung um 5,2 Prozent. Gut an kam hier die Mitteilung, dass sich der kriselnde Batteriekonzern nach einem ordentlichen dritten Quartal in der Spur zu seinen Jahreszielen sieht.

Branchenseitig unter Druck standen Unternehmen, die rund um das Thema Wasserstoff ihr Geld verdienen. Der Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power (NASDAQ:PLUG) aus den USA warnte im Zuge seines Quartalsberichts vor Lieferproblemen und Liquiditätsabflüssen. Dies wirkte sich auch bei deutschen Sektorwerten negativ aus: Thyssenkrupp (ETR:TKAG) Nucera (ETR:NCH2) und SFC Energy (ETR:F3CG) sackten jeweils um etwa fünf Prozent ab.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert