Aktien Frankfurt: Stabilisierung kommt ins Stocken - Augen auf der Wall Street

dpa-AFX

Veröffentlicht am 19.01.2024 15:12

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seiner Stabilisierung sind die Gewinne im Dax am Freitag im Handelsverlauf nahezu komplett abgebröckelt. Zuletzt trat der deutsche Leitindex mit plus 0,01 Prozent bei 16 568,95 Punkten nahezu auf der Stelle. Anleger schauen nun auf die freundlich erwarteten US-Börsen (ETR:SXR4), von denen womöglich neue Impulse kommen könnten. Am Morgen hatte hierzulande der Rekord vom Vortag im technologielastigen Nasdaq 100 noch für Rückenwind gesorgt.

Auf Wochensicht ist die Bilanz im deutschen Leitindex bisher negativ, denn die schwindende Hoffnung auf fallende Zinsen hat den hiesigen Aktienmarkt ausgebremst. Während an den Anleihemärkten inzwischen die Renditen wieder steigen, war der deutsche Leitindex zur Wochenmitte auf ein Tief seit Anfang Dezember gefallen. Am Donnerstag war es dann erstmals nach drei Verlusttagen in Folge wieder aufwärts gegangen.

Der Dax-Rekord aus dem Dezember bei gut 17 000 Zählern ist inzwischen jedoch mehr als 400 Punkte entfernt. Für Experte Jürgen Molnar von Robomarkets ist das Börsenbarometer aus technischer Sicht damit angeschlagen. Er hält nach einer kurzen Phase der Stabilisierung die Rückkehr zum jüngsten Abwärtstrend für möglich. "Das Risiko fallender Kurse ist aktuell höher einzuschätzen als die Chance auf eine Fortsetzung der Rally."

Die kommende Woche bietet mit der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), Quartalszahlen von US-Techgiganten und Geschäftszahlen von ersten Dax-Unternehmen reichlich Anlass, um die Anleger weiter auf Trab zu halten.

Unterdessen drehte der MDax der mittelgroßen Unternehmen bis zum Freitagnachmittag von der Gewinnzone in den roten Bereich und stand zuletzt 0,17 Prozent tiefer bei 25 508,36 Zählern. Im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 blieben vom anfänglichen Kursplus lediglich 0,08 Prozent auf 4456,70 Zähler übrig.

Auf Seite der Dax-Unternehmen sorgten bereits BASF (ETR:BASFN) nach überraschend vorgelegten Eckdaten für 2023 für Schlagzeilen. Der Chemiekonzern habe im vergangenen Jahr beim Ergebnis und Umsatz die Erwartungen klar verfehlt, sagte ein Händler, mit dem schwachen Abschneiden sei aber weithin gerechnet worden. Nach einem anfänglichen Kursanstieg von bis zu zwei Prozent lag die Aktie zuletzt mit mehr als einem Prozent im Minus.

Unter den Dax-Spitzenreitern fanden sich zuletzt vornehmlich Energiewerte (NYSE:XLE) wie RWE (ETR:RWEG) , Eon (ETR:EONGn) und Siemens Energy (ETR:ENR1n) mit Gewinnen von bis zu 1,5 Prozent wieder.

Chipwerte setzten im Einklang mit dem allgemeinen positiven Branchentrend ihren guten Lauf fort. Infineon (ETR:IFXGn) legten um rund ein Prozent zu, im MDax verteuerten sich Aixtron (ETR:AIXGn) um 1,8 Prozent und Siltronic (ETR:WAFGn) um 1,4 Prozent. Tags zuvor hatte der weltgrößte Chipauftragsfertiger TSMC (NYSE:TSM) aus Taiwan mit einem ermutigenden Ausblick die Branchenstimmung aufgehellt.

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Im SDax verloren Morphosys (ETR:MORG) -Aktien ohne konkrete Nachrichten fast zwölf Prozent und beschleunigten damit ihre Talfahrt vom Tag zuvor, nachdem sie in den ersten drei Handelstagen der Woche noch kräftig zugelegt hatten. Die Titel sind allgemein sehr schwankungsanfällig und gelten derzeit als Spekulationsobjekt. Die Anlegerwetten drehen sich vornehmlich um ein noch nicht zugelassenes Krebsmedikament des Konzerns. Laut dem Bundesanzeiger haben einige bekannte Leerverkäufer im neuen Jahr ihre Wetten auf fallende Notierungen deutlich aufgestockt.

Deutz (ETR:DEZG) -Anteile kletterten nach dem Verkauf der Bootsmotorentochter an Yamaha Motor fast sechs Prozent, das Unternehmen rechnet mit einem Buchgewinn.

Der Euro legte zum Dollar etwas zu und kostete im Nachmittagshandel knapp 1,0881 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,0875 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,31 Prozent am Vortag auf 2,32 Prozent. Der Rentenindex Rex verharrte bei 125,53 Punkten. Der Bund-Future rückte um 0,16 Prozent auf 134,12 Zähler vor.

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