Aktien Frankfurt: Rezessionsfurcht verstärkt den Kursrutsch

dpa-AFX

Veröffentlicht am 13.06.2022 11:53

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Aktienmarkt geht am Montag der Ausverkauf weiter. Angesichts einer hohen Inflation, Zinsangst und damit verbundenen Rezessionssorgen scheint derzeit keine Besserung in Sicht. Nach seinen bereits hohen Kursverlusten zum Wochenausklang verlor der Dax gegen Mittag weitere 2,15 Prozent auf 13 465 Punkte. Das Mai-Tief von 13 380 Punkten rückt näher. In seinen jüngst erst überwundenen Abwärtstrend seit Jahresanfang ist der Dax nun wieder zurückgefallen.

Der MDax fiel zuletzt um 2,54 Prozent auf 28 037 Zähler. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx lag klar im Minus mit 2,3 Prozent.

Nachdem am Freitag in den USA eine Teuerung auf dem höchsten Stand seit rund 40 Jahren vermeldet wurde, sorgen sich Marktteilnehmer davor, dass weitere und schnellere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed folgen könnten. Am Mittwoch steht die nächste Zinssitzung der Fed auf der Agenda, bei der weitere geldpolitische Straffungen als ausgemacht gelten. Entscheidend dürfte aber sein, ob die Währungshüter noch stärker aufs Tempo drücken als bisher erwartet.

"Die Inflation droht außer Kontrolle zu geraten und die Zentralbanken weltweit könnten geneigt sein, eine Rezession auszulösen, um die Nachfrage unter das durch Lieferengpässe und Krieg dezimierte verfügbare Angebot zu bewegen", erläuterte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets (LON:CMCX). "Die Frage ist, ob diesmal wieder die Schnäppchenjäger in die extrem schlechte Stimmung hineinkaufen werden."

Als zusätzliche Sorge kommen drohende Lockdowns in China hinzu, wo am Wochenende in Peking und Shanghai wegen erneuter Corona-Ausbrüche Massentests durchgeführt wurden. Die Befürchtung ist, dass die Covid-Strategie der Wirtschaft und den globalen Lieferketten weiter schadet.

Weiter abwärts auf ein Tief seit dem Frühjahr 2017 ging es am Montag für TAG Immobilien (ETR:TEGG) nach einer doppelten Abstufung durch die britische Bank Barclays (LON:BARC) von "Overweight" auf "Underweight". Zuletzt verloren die auf dem letzten Platz im MDax liegenden Titel fast zehn Prozent. Höhere Zinsen belasteten in vielerlei Weise, schrieb Barclays-Analyst Sander Bunck.

Rheinmetall (ETR:RHMG) gewannen dagegen 1,8 Prozent. Goldman Sachs (NYSE:GS) nahm die Bewertung der Papiere bei einem Kursziel von 298 Euro mit "Buy" auf. Als wichtigster Ausrüster der Bundeswehr sei der Konzern einer der größten Profiteure im neuen "Superzyklus der Verteidigungsinvestitionen" in Europa im Zuge des Ukraine-Kriegs, schrieb die neu für Rheinmetall verantwortliche Analystin Olivia Charley.

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Aktien aus dem Stahlsektor gaben stärker nach als der Gesamtmarkt. Die Titel von Thyssenkrupp (ETR:TKAG) und Salzgitter (ETR:SZGG) verloren bis zu sechseinhalb Prozent. Händler verwiesen neben den allgemeinen Konjunktursorgen auf die Gefahr von Streiks in der Stahlindustrie.

Bayer (ETR:BAYGN) waren im Dax mit minus 0,4 Prozent recht stabil. Hier warten die Anleger auf eine wohl unmittelbar bevorstehende Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in den USA im Glyphosat-Streit. Infineon (ETR:IFXGn) sackten um mehr als sechs Prozent ab, die Konjunktursorgen belasteten erneut Techwerte deutlich.

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