Aktien Frankfurt: Dax zurück über 14 500 Punkte nach US-Arbeitsmarktbericht

dpa-AFX

Veröffentlicht am 06.01.2023 15:16

Aktualisiert 06.01.2023 15:30

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein robuster Arbeitsmarktbericht aus den USA und eine etwas schwächer als erwartete Inflation in der Eurozone haben dem Dax am Freitag Auftrieb gegeben. Der Leitindex, der nach einem freundlichen Handelsauftakt rasch in die Verlustzone gedreht war, zeigte sich am Nachmittag mit 0,55 Prozent zurück im Plus auf 14 515,49 Punkte. Damit steuert er auf eine starke erste Handelswoche im neuen Jahr zu. Der Wochengewinn beträgt derzeit 4,3 Prozent.

Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Freitagnachmittag um 0,60 Prozent auf 26 831,07 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,76 Prozent. Dass die einflussreiche US-Bank Citigroup (NYSE:C) inzwischen empfiehlt, europäischen Aktien im Portfolio mehr Gewicht zu geben und die Finger von US-Aktien zu lassen, dürfte die Börsenstimmung ebenfalls leicht stützen. Die Experten der Societe Generale (EPA:SOGN) halten europäische Aktien mittlerweile insgesamt aber für eher teuer und raten, auf einen Rücksetzer zu warten.

"Aller Zinserhöhungen zum Trotz schlägt sich der US-Arbeitsmarkt wacker" kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Der Arbeitsmarkt sei weiter sehr robust. Er verwies auf die stärker als erwartet gestiegene Beschäftigung im Dezember, wodurch die Arbeitslosenquote auf den tiefsten Stand seit fast drei Jahren fiel. Zugleich stiegen die Löhne weniger deutlich als erwartet, was Erleichterung mit Blick auf die weitere Inflationsentwicklung mit sich brachte.

Gitzel verwies allerdings darauf, dass die Arbeitsmarktdaten eine nachlaufende makroökonomische Größe sind, sodass deutlichere Rückschläge dort erst ersichtlich würden, wenn die Konjunktur am Boden liege. Daher geht er davon aus, dass sich die Fed angesichts des bereits erreichten Leitzinsniveaus "von nun an behutsam vorantasten wird", wahrscheinlich mit Zinsanhebungen um 0,25 Prozentpunkte.

In der Euroregion schwächte sich außerdem der Preisauftrieb im Dezember stärker als erwartet ab. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Dezember 2021 zwar, allerdings weniger deutlich als im November und auch weniger stark als von Volkswirten im Schnitt erwartet.

Fresenius (ETR:FREG) stiegen als einer der Spitzenwerte im Dax um 1,2 Prozent und erreichten wieder den höchsten Stand seit Juli 2022. Die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) hatte das Kursziel hochgesetzt und ihre Kaufempfehlung bekräftigt. Dabei hob Analyst Graham (NYSE:GHC) Doyle die Chancen der Infusionstochter Kabi und deren strategische Möglichkeiten positiv hervor.

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Die Papiere der Deutschen Post (ETR:DPWGn) sanken indes um 1,4 Prozent und zählten zu den Schlusslichtern im Dax. Mit Blick auf einen etwaigen Verkauf des Logistikers Schenker durch die Deutsche Bahn brachte Analyst Samuel Bland von JPMorgan (NYSE:JPM) neben der dänischen DSV auch die Deutsche Post DHL ins Spiel. Bland bewertet Schenker mit etwa 15 Milliarden Euro und hält den dänischen Konzern für den wahrscheinlicheren Käufer. Zudem stehen bei der Post die Tarifforderungen der Gewerkschaft Verdi für Postboten und Paketzusteller im Blick. Verdi fordert 15 Prozent mehr für rund 160 000 Tarifbeschäftigte im Inland.

Die Aktien von Rheinmetall (ETR:RHMG) stiegen im MDax um 2,8 Prozent. Der Rüstungskonzern hatte am frühen Nachmittag überraschend vorläufige Jahreszahlen vorgelegt, die allerdings hinter den durchschnittlichen Analystenschätzungen zurückblieben. Ein Händler betonte jedoch, dass das Verfehlen der Ziele nur auf Lieferverzögerungen und nicht auf fehlende Aufträge zurückzuführen sei. Zuvor noch hatten die Rheinmetall-Aktien von Schützenpanzer-Lieferungen des Typs Marder an die Ukraine profitiert. Zudem wird Rheinmetall als Nachfolger im Dax für Linde (ETR:LING) gesehen, sobald der Industriegasehersteller und Anlagenbauer hierzulande von der Börse geht.

Mit minus 3,9 Prozent waren Delivery Hero (ETR:DHER) zugleich Schlusslicht. Finanzchef Emmanuel Thomassin stieß Aktien des Online-Essenslieferanten im Wert von etwa 1,4 Millionen Euro ab.

Der Euro schwächelte und wurde am frühen Nachmittag mit 1,0506 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0601 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,30 Prozent am Vortag auf 2,33 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,12 Prozent auf 125,44 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,20 Prozent auf 136,48 Zähler.

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