Aktien Frankfurt: Dax weitet Tagesminus aus - Gewinnmitnahmen und Zinssorgen

dpa-AFX

Veröffentlicht am 06.02.2023 11:55

FRANKFURT (dpa-AFX) - Neu entfachte Zinssorgen haben dem Dax am Montag einen schwachen Wochenstart eingebrockt. Zudem machten einige Anleger nach dem starken Lauf der letzten Wochen erst einmal Kasse. Der deutsche Leitindex weitete seinen anfänglichen Verlust aus und notierte gegen Mittag 1,16 Prozent im Minus bei 15 296,52 Punkten. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,73 Prozent auf 29 263,81 Punkte nach unten, und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx verlor 1,53 Prozent auf 4192,72 Zähler.

Die Experten der Schweizer Bank UBS (SIX:UBSG) sprachen von einer Verschnaufpause nach dem Kurssprung am Donnerstag. Am Freitag hatte der Dax den sehr robusten US-Arbeitsmarktbericht noch vergleichsweise gut weggesteckt. Nun nähmen die Anleger aber auf breiter Front Gewinne mit, schrieb Experte Andreas Lipkow. Die Autoren des Börsenbriefs "Bernecker Daily" konstatierten einen überkauften Markt, er ist ihnen zufolge also zu heiß gelaufen. Seit Jahresbeginn steht beim Dax immer noch ein Kurszuwachs um fast zehn Prozent zu Buche.

An der noch besser gelaufenen New Yorker Technologiebörse Nasdaq war es schon vor dem Wochenende deutlich bergab gegangen. Die enorm starken Arbeitsmarktdaten aus den Vereinigten Staaten hätten die Einschätzung untermauert, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungskurs auf ein Niveau über fünf Prozent fortsetzen werde, hieß es von den Expeten der Credit Suisse (SIX:CSGN). Technologieaktien gelten als besonders sensibel für steigende Zinsen.

An den wichtigsten asiatischen Aktienmärkten dominierten ebenfalls klare Verluste. Hier belastete auch die Sorge vor einer Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und China, nachdem das US-Militär am Wochenende einen mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballon abgeschossen hatte.

Am deutschen Markt stand nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen der Kupferkonzern Aurubis (ETR:NAFG) im Fokus, dessen Aktie am MDax-Ende 5,4 Prozent verlor. Angesichts höherer Preise für ihre Produkte sind die Hamburger nun optimistischer für das laufende Geschäftsjahr und sehen den operativen Vorsteuergewinn am oberen Ende ihrer Zielspanne. Dieser war im abgelaufenen Quartal zwar zurückgegangen, lag aber immer noch klar über dem Wert von vor zwei Jahren sowie der durchschnittlichen Analystenschätzung. Einige Anleger könnten allerdings schon auf einen optimistischeren Ausblick gehofft haben, kommentierte ein Börsianer. Er sah nach dem sehr guten Lauf der Aktie Gewinnmitnahmen.

Zuletzt noch um 2,5 Prozent nach unten ging es beim Indexnachbarn Carl Zeiss Meditec (ETR:AFXG) . Hier half eine bestätigte Kaufempfehlung von Hauck & Aufhäuser, das gestrichene Kaufvotum der Privatbank Berenberg etwas abzufedern.

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Abgestoßen wurden im Sog der Nasdaq zudem einige Technologie- und Internettitel: Nach einem guten Lauf in den vergangenen Wochen zählten der Online-Modehändler Zalando (ETR:ZALG) und der Chipkonzern Infineon (ETR:IFXGn) mit Abschlägen von 4,5 und 2,9 Prozent zu den größten Dax-Verlierern. Ein ähnliches Bild zeigten im Nebenwerte-Index SDax der Onlinebroker Flatexdegiro (ETR:FTKn) und Shop Apotheke (ETR:SAEG) .

Dagegen ging die Rally bei SDax-Spitzenreiter Deutz (ETR:DEZG) weiter: Mit einem Plus von 2,8 Prozent auf 5,325 Euro bauten die Aktien des Motorenherstellers ihren Gewinn im noch jungen Jahr auf über 30 Prozent aus. Analyst Hans-Joachim Heimbürger von Kepler Cheuvreux stockte sein Kursziel auf 7 Euro auf. Er rechnet Mitte März mit starken Ergebnissen für das abgelaufene Jahr. Für 2023 hob er seine Schätzungen zudem massiv an, weil er mit einem weniger schweren Rezessionsszenario kalkuliert als bisher. Zudem berücksichtigt er die Kapitalerhöhung zur Finanzierung der wertsteigernden Kooperation mit Daimler Truck (ETR:DTGGe) . Auch die Bewertungen in der Branche insgesamt seien gestiegen, so der Experte.

Die Anteilsscheine von Bayer (ETR:BAYGN) waren nach Anlaufschwierigkeiten ebenfalls gesucht: Sie gewannen als bester Wert im Dax ein Prozent. Einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge schart der aktivistische Investor Bluebell Verbündete um sich, um seine Forderungen nach Veränderungen bei dem Pharma- und Agrarchemiekonzern durchzusetzen.

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