Aktien Frankfurt: Dax kommt auch nach Wirtschaftsdaten nicht voran

dpa-AFX

Veröffentlicht am 28.07.2022 15:12

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach Daten zur Inflation in Deutschland und zum Wirtschaftswachstum in den USA hat sich der Dax am Donnerstagnachmittag weiter schwer getan. Der deutsche Leitindex notierte zuletzt bei 13 163 Punkten prozentual kaum verändert. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,52 Prozent auf 26 629 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,2 Prozent.

Marktexperten zufolge stützten den Markt Aussagen der US-Notenbank Fed, das Tempo der geldpolitischen Straffung künftig womöglich etwas zu reduzieren. Die Fed hatte am Vortag die Leitzinsen wie erwartet um weitere 0,75 Prozentpunkte erhöht. Fed-Chef Jerome Powell hatte aber zugleich eingeräumt, dass das hohe Straffungstempo Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben werde.

Im zweiten Quartal schrumpfte die Wirtschaft der USA erneut. Analysten hatten dagegen mit einem leichten Wachstum gerechnet. Die Definition einer technischen Rezession ist nun erfüllt. Davon sprechen Ökonomen, wenn die Wirtschaftsleistung zwei Quartale hintereinander zurückgeht.

Neue Inflationsdaten aus Deutschland ergaben, dass sich der Preisauftrieb hierzulande im Juli erneut etwas abschwächte. Der Druck im Inflationskessel bleibe jedoch hoch, schrieb Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Für Entwarnung sei es zu früh. Der positive Effekt von Tankrabatt und des 9-Euro-Tickets erfahre in diesem Monat aufgrund weiter steigender Lebensmittelpreise ein Gegengewicht. Zudem schnellten die Gas- und Strompreise regelrecht nach oben.

Die Berichtssaison ging am Donnerstag in die nächste Runde. Im Dax standen die Aktien des Gesundheitskonzerns Fresenius SE (ETR:FREG) und dessen Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (ETR:FMEG) (FMC) stark unter Druck. Wegen Problemen bei FMC senkte Fresenius die Prognose. FMC leidet unter einem verschärften Mitarbeitermangel in den USA, der zu Kapazitätsengpässen bei Gesundheitsdienstleistungen führen dürfte, hieß es. Fresenius rutschten um mehr als neun Prozent ab. FMC fielen auf ein Tief seit 2010, zuletzt verbuchten sie ein Minus von 13 Prozent.

Angehobene Gewinnziele halfen den Linde-Aktien nicht. Die Titel des Industriegaskonzerns zogen nur kurz etwas deutlicher an, prallten dann aber an der 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend ab. Sie verloren am Nachmittag 1,1 Prozent. Im Vergleich mit dem Geschäftsbericht des französischen Wettbewerbers Air Liquide (EPA:AIRP) könnte der Markt leicht enttäuscht sein, weil Linde (ETR:LING) beim bereinigten Gewinn die Markterwartungen nicht deutlicher übertroffen habe als gedacht und den Ausblick auf ein Niveau angehoben habe, auf dem die Marktschätzungen bereits seien, schrieb Analyst Markus Mayer von der Baader Bank.

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Das zweite Quartal des Flugzeugbauers Airbus (EPA:AIR) bezeichnete ein Händler als allenfalls durchwachsen. Die Profitabilität habe enttäuscht, Lieferkettenprobleme stellten den Konzern vor Herausforderungen. Die Papiere verloren 4,3 Prozent.

Volkswagen (ETR:VOWG) legte im ersten Halbjahr trotz der Lieferprobleme bei Mikrochips und Corona-Einschränkungen in China einen Gewinnsprung hin. Den Gesamtausblick für das Jahr behielt der Autobauer bei. Die im Dax notierten Vorzüge gewannen drei Prozent.

Mit Quartalszahlen im Fokus standen zudem zahlreiche Unternehmen aus dem MDax und SDax . Wacker Chemie (ETR:WCHG) etwa gewannen über neun Prozent, der Konzern profitierte von einer starken Nachfrage und Preiserhöhungen und erhöhte die Prognose. Erneut erhöhte Jahresziele trieben auch die Aktien des Nutzfahrzeugzulieferers SAF-Holland (ETR:SFQ) an, sie gewannen rund 15 Prozent.

Der Euro kostete am Nachmittag 1,0167 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0152 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen von 0,81 Prozent am Vortag auf 0,86 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,11 Prozent auf 136,67 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,77 Prozent auf 156,78 Zähler.

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