ADP-Daten, Eurozonen-PMIs, J&J Vergleichsvorschlag - was die Märkte heute bewegt

Investing.com  |  Autor Geoffrey Smith

Veröffentlicht am 05.04.2023 12:18

Aktualisiert 05.04.2023 13:03

Von Geoffrey Smith 

Investing.com - ADP veröffentlicht seine monatliche Gehaltsumfrage und die USA melden ihre Handelszahlen für Februar. Johnson & Johnson will die gegen das Unternehmen seit Langem erhobenen Vorwürfe ausräumen, dass sein Babypuder Krebs verursacht. Und die Ölpreisrallye legt trotz eines starken Rückgangs der US-Lagerbestände eine Atempause ein. Was die Märkte am Mittwoch, den 5. April, bewegt, lesen Sie hier.

h3 1. ADP, Handelsdaten und Anzeichen für eine Rezession/h3

Achtung, Achtung! Die Rezession ist in vollem Gange. Das zeigen die schwächsten Zahlen zu offenen Stellen seit fast zwei Jahren. Und auch weitere Anzeichen, wie schwache Daten aus dem verarbeitenden Gewerbe deuten darauf hin, dass wir uns schon mitten in der Rezession befinden.

Für heute stehen die ADP-Arbeitsmarktdaten (14:15 Uhr MEZ) und kurz darauf die US-Handelsdaten im Mittelpunkt. Viele Anleger erhoffen sich von diesen Daten weitere Hinweise auf eine wirtschaftliche Abschwächung, die die Fed von einer weiteren Anhebung der Zinssätze abhalten könnte.

Die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen, die eng mit den Zinserwartungen der Fed korreliert, ist in dieser Woche um weitere 27 Basispunkte gefallen, nachdem sie als Reaktion auf die Bankenzusammenbrüche im letzten Monat stark eingebrochen war. Etwaige negative Überraschungen bei den Zahlen dürften die Rendite nur weiter nach unten drücken.

Lesen Sie auch: Fed-Kurswechsel steht an: GS gibt Anlegern Orientierung

h3 2. Johnson & Johnson nimmt neuen Anlauf zur Streitbeilegung/h3

Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) hat angeboten, 9 Mrd. USD zu zahlen, um die seit Langem bestehenden Vorwürfe beizulegen, dass seine Talkprodukte Eierstockkrebs verursacht haben. Damit hat das Unternehmen den bisher überzeugendsten Versuch unternommen, einen Schlussstrich unter einen langwierigen Rechtsstreit zu ziehen.

Der Unternehmensbereich LTL Management, in den J&J seine Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Babypuder ausgegliedert hat, beantragte erneut Konkursschutz und hofft, die Genehmigung für einen Plan zu erhalten, der die Zahlungen an die Opfer über 25 Jahre verteilen würde. Ein früherer Versuch, diesen Plan in die Tat umzusetzen, wurde abgelehnt.

J&J hat bereits 2,1 Mrd. USD an Schadenersatz gezahlt, um einige Anschuldigungen gegen das Unternehmen beizulegen. Das Unternehmen wird eine weitere Wertberichtigung in Höhe von 6,9 Mrd. USD zulasten seines Gewinns im 1. Quartal vornehmen müssen, um den Großteil des Restbetrags abzudecken.

Die Aktie von J&J legte vorbörslich um 3,1 % zu, da man auf ein schnelles Ende dieses Kapitels hofft.

Lesen Sie auch: Aktien: Sind die Sorgen gerechtfertigt? Expertenmeinung zum aktuellen Finanzstress

h3 3. Aktien-Korrektur/h3
Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die US-Aktienmärkte werden voraussichtlich erneut niedriger öffnen, nachdem sie gestern als Reaktion auf eine Umfrage über offene Stellen, die auf eine rasche Abkühlung des Arbeitsmarktes hindeutet, nachgegeben haben. Kommentare der Leiterin der Fed in Cleveland, Loretta Mester, am späten Dienstagabend zum weiteren Vorgehen der Zinspolitik haben nicht zur Verbesserung der Stimmung an den Märkten beigetragen.

Der Dow Jones-Future notiert aktuell 65 Punkte oder 0,2 % im Minus, während der S&P 500-Future und der Nasdaq 100-Future ebenfalls im Minus notieren. Die drei wichtigsten Cash-Indizes waren gestern als Reaktion auf die Daten den zweiten Handelstag in Folge gefallen.

Neben Johnson & Johnson dürften später auch die Lebensmittelkonzerne ConAgra Foods (NYSE:CAG) und Simply Good (NASDAQ:SMPL), die beide vorzeitig ihre Zahlen vorlegen, sowie Tilray (NASDAQ:TLRY) im Fokus stehen.

Lesen Sie auch: JPMorgan-Chef warnt: Bankenkrise wird uns noch Jahre begleiten

h3 4. Wachstum in der Eurozone erreicht 10-Monats-Hoch; von der Leyen und Macron reisen nach China/h3

Nach endgültigen Schätzungen von S&P Global wuchs die Wirtschaft der Eurozone im März so schnell wie seit Mai letztes Jahr nicht mehr. Vor allem Südeuropa verzeichnete ein starkes Wachstum, während Frankreich und Deutschland - die beide im März durch umfangreiche Streiks ausgebremst wurden - nur mäßig vorankamen.

Doch es gab auch einige gute Nachrichten: Die deutschen Fabrikaufträge stiegen im Februar so schnell wie seit fast zwei Jahren nicht mehr und die französische Industrieproduktion stieg ebenfalls stärker als prognostiziert.

Die schlechte Nachricht ist, dass Analysten angesichts der Verschärfung der Kreditbedingungen in der gesamten Region, die schon lange vor den Bankenproblemen im letzten Monat einsetzte, nicht erwarten, dass dies von Dauer sein wird. Der Euro, der am Dienstag ein 2-Monats-Hoch erreicht hatte, zeigte sich davon (noch) unbeeindruckt.

Die Aufmerksamkeit Europas richtet sich nun auf die Reise der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach Peking. Die beiden werden am Donnerstag Präsident Xi Jinping zu Gesprächen treffen.

Lesen Sie auch: Morgan Stanley-Bär schlägt Alarm: Tech-Aktien (NYSE:XLK) drohen neue Tiefs

h3 5. Verschnaufpause bei Öl; US-Rohöllagerbestände sinken erneut/h3

Der Rohölpreis hat nach seiner Rallye zu Wochenbeginn eine Verschnaufpause eingelegt. Selbst die Ankündigung eines weiteren starken Rückgangs der US-Rohöllagerbestände konnte die Preise kurzfristig nicht in die Höhe treiben.

Der Future für US-Rohöl wird aktuell 0,2 % niedriger bei 80,59 USD pro Barrel gehandelt. Und auch die Sorte Brent verbilligt sich um 0,2 % auf 84,78 USD pro Barrel. Dennoch können sich beide Instrumente in der Nähe ihrer jüngsten Höchststände halten.

Der Aufschwung von gestern wurde durch eine Einigung von irakischen und kurdischen Vertretern über die Beendigung der Blockade einer Pipeline zum türkischen Hafen Ceyhan ausgebremst. Bislang liegt jedoch keine Bestätigung für die Wiederaufnahme der Lieferungen vor.

Lesen Sie auch: OPEC+ kürzt Produktion: Wie hoch steigt der Ölpreis?

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert