WOCHENAUSBLICK: Dax weiter im Bann der Ukraine-Krise - Hoffnung auf Geldpolitik

dpa-AFX

Veröffentlicht am 18.08.2014 05:50

WOCHENAUSBLICK: Dax weiter im Bann der Ukraine-Krise - Hoffnung auf Geldpolitik

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Ukraine-Konflikt dürfte die Anleger auch in der neuen Woche in Atem halten. Zwar könnte der Dax F:DAX weiter zulegen. Doch gerade der rasante Kurssturz am Freitagnachmittag zeigt, wie fragil die jüngste Erholung ist. Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner sagte: "Die politische Unsicherheit ist plötzlich zurück. Die Meldung über militärische Aktivitäten in der Ukraine hat den Börsen weltweit einen ordentlichen Nackenschlag verpasst." Börsianern bleibt derweil die Hoffnung auf eine weiterhin lockere Geldpolitik der Notenbanken zur Ankurbelung der Wirtschaft und damit zur Stützung der Kurse.

Insgesamt zeigt der Trend am deutschen Aktienmarkt aktuell noch nach oben. Laut Marktanalyst Niall Delventhal vom Broker DailyFX könnte der Dax bald die nächste Etappe der Erholung einleiten, wenn er sich nachhaltig über der Widerstandsmarke von 9250 Punkten halten sollte. Eine deutliche Aufhellung des Stimmungsbildes aber gäbe es erst in der Region um 9400 Punkte. Spätestens hier sollten dann weitere Käufe für eine Beschleunigung der Erholungsbewegung sorgen.

Für Beruhigung und damit für steigende Kurse könnte derzeit ein inzwischen alt bekanntes Phänomen sorgen: Schwache Konjunkturdaten schüren Hoffnungen, dass die Notenbanker die Geldschleusen weit offen lassen und damit die Konjunktur stützen. Auch in der neuen Woche dürften Spekulationen um die Ausrichtung der Geldpolitik die Kapitalmärkte maßgeblich beeinflussen, schrieb Analystin Claudia Wendt von der Landesbank Helaba.

So findet von Donnerstag an in dem entlegenen Tal Jackson Hole in den Bergen Wyomings das traditionelle Wirtschaftssymposium statt, auf dem neben der Chefin der US-Notenbank (Fed), Janet Yellen, am Donnerstag und EZB-Präsident Mario Draghi am Freitag noch die Notenbankgouverneure der Bank of Japan, der Bank of England und der brasilianischen Notenbank sprechen. Zudem steht am Mittwoch nach Börsenschluss das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung zur Veröffentlichung an. Wendt ist jedoch weiterhin davon überzeugt, dass die Aktienmärkte die Möglichkeiten der Geldpolitik überschätzen.

Reichlich Gelegenheit zum Spekulieren und Interpretieren jedenfalls geben die Konjunkturdaten der neuen Woche. Vor allem am Donnerstag stehen eine ganze Reihe an Wirtschaftsnachrichten auf der Agenda. So werden die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in China, in Deutschland und in der gesamten Eurozone veröffentlicht. Alle Kennziffern beziehen sich auf die Entwicklung im August. Hinzu kommen, jeweils aus den USA, Frühindikatoren sowie Immobiliendaten für den Juli und der Philly Fed Index für August. Dieser misst die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia.

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Kritisch hingegen beurteilt Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank die Perspektiven für den Dax. So würden in den kommenden Wochen mehr und mehr Firmen - wie zuletzt bei Adidas F:ADS und Henkel (ETR:HEN3) - angesichts der Ukraine-Krise auf ein schwächeres Russlandgeschäft hinweisen. Vor diesem Hintergrund dürfte der Dax noch einige Zeit unter Druck bleiben. Bislang habe das Börsenbarometer seit Beginn des - häufig schwächeren - dritten Quartals mittlerweile rund sieben Prozent verloren. Seiner Meinung nach könnte der deutsche Leitindex in den nächsten Wochen durchaus erneut unter 9000 Punkte fallen.

Von Unternehmensseite sind ansonsten mit dem Auslaufen der Berichtssaison kaum Impulse zu erwarten - zumindest was die planbaren Termine anbelangt. Am Dienstag legen der Autovermieter Sixt (ETR:SIX2) und der Internethändler für Heimtierbedarf Zooplus F:ZO1 Halbjahreszahlen vor. Es folgen zur Wochenmitte der Spezialist für Außenwerbung Ströer F:SAX und am Donnerstag die Fluggesellschaft Air Berlin F:AB1 sowie die Sendergruppe RTL Group F:RRTL und das Beteiligungsunternehmen Indus Holding F:INH.e

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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