Veröffentlicht am 19.11.2018 13:49
Brände in Kalifornien kosten Versicherer bis zu 13 Mrd Dollar
München (Reuters) - Die verheerenden Waldbrände im US-Bundesstaat Kalifornien könnten Versicherer und Rückversicherer nach ersten Schätzungen neun bis 13 Milliarden Dollar kosten.
Davon entfielen allein 7,5 bis zehn Milliarden Dollar auf das schwerste Feuer rund um die völlig zerstörte Kleinstadt Paradise im Norden Kaliforniens, hat die britische Beratungsfirma RMS am Montag auf Grundlage ihrer Risikomodelle errechnet. Die Schätzungen umfassten Schäden an Gebäuden, Autos, Hausrat, die Kosten für die Unterkunft der Bewohner zerstörter Häuser sowie Betriebsunterbrechungen von Fabriken.
Bis zum Sonntag wurden in und um die 27.000-Einwohner-Stadt Paradise 77 Leichen geborgen, 993 Menschen galten noch als vermisst. Die Suchtrupps schließen nicht aus, dass einige Tote niemals gefunden werden. Je nachdem, wie lange und heiß es an einer Stelle gebrannt habe, könnten Knochen zu so kleinen Teilchen zerfallen sein, dass sie nicht einmal mehr von Spürhunden entdeckt würden.
Etwa zwei Drittel des Feuers sind nach Behördenangaben unter Kontrolle. Bis es ganz gelöscht sei, werde es aber bis Ende der nächsten Woche dauern, erklärte das Büro des Sheriffs von Butte County. 52.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Ein zweiter Buschbrand, der weiter südlich bei Malibu rund 1450 Luxusvillen zerstörte, kostete bisher drei Menschenleben. Er soll bis Donnerstag komplett gelöscht sein.
IMMER MEHR SCHWERE BRÄNDE
Versicherer, Politiker und Hausbesitzer müssten sich darauf einstellen, dass es künftig mehr und folgenschwerere Wald- und Buschbrände geben werde, erklärte Mohsen Rahnama, Chief Risk Modeling Officer bei RMS. 2018 sei das zweite Jahr in Folge, in dem solche Feuer die Versicherungsbranche mehr als zehn Milliarden Dollar kosteten. "Wir sind hoffnungsfroh, dass in Anbetracht zweier Rekordjahre für Waldbrände künftig größeres Augenmerk auf vorbeugende Maßnahmen und mehr Sicherheit beim Bau von Häusern gelegt wird", sagte Rahnama.
Geschrieben von: Reuters
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