VW-Vorzugsaktien gefragt - Direkter Dax-Aufstieg nun möglich
Reuters
Veröffentlicht am 07.04.2009 12:59
Frankfurt, 07. Apr (Reuters) - Die Aussicht auf einen
Dax-Aufstieg hat die Vorzugsaktien des Autokonzerns Volkswagen
Für den Fall, dass eine in einem Index vertretene Gattung
herausgenommen werde und eine alternative Gattung
des Unternehmens existiere, erfolge die Bestimmung des
Nachfolgers auf Basis einer Rangliste, heißt es im Regelwerk des
Börsenbetreibers. Darauf könne die alternative Gattung - in
diesem Fall die VW-Vorzüge - anstelle der ursprünglich im Index
enthaltenen Gattung einen Rang erhalten. Bislang konnte immer
nur eine Gattung auf der für die Indexauswahl relevanten Liste
vertreten sein. Deshalb wären die VW-Vorzüge nach der alten
Regelung zunächst nur auf die Rangliste aufgerückt und erst
später in den Dax. "Nach der neuen Regelung könnten die Vorzüge
die Stämme sofort ersetzen, da sie momentan hinsichtlich der
Marktkapitalisierung und der Börsenumsätze besser platziert sind
als die Gea Group
Bereits Endes des Jahres hatte VW für Regeländerungen der Börse gesorgt: nachdem die VW-Stammaktie im Strudel von Spekulationen völlig aus dem Ruder gelaufen war und sich der Kurs binnen weniger Tage auf 1005 Euro mehr als vervierfacht hatte, hatte die Deutsche Börse die Gewichtung der Papiere auf zehn Prozent gekappt. Zudem führte die Börse mit Gewichtung und Kursschwankungen auf 30 Handelstage gesehen zwei Kriterien zum Indexverbleib ein, die ganz auf die VW-Aktie zugeschnitten waren. Zuvor waren lediglich Börsenwert und Handelsumsatz ausschlaggebend für eine Mitgliedschaft in einem Auswahlindex gewesen.
Die VW-Vorzüge legten am Dienstag 5,2 Prozent auf 52,260 Euro zu, die VW-Stämme verloren 2,3 Prozent auf 233,30 Euro. Durch die Neuerung könnte nun ein Run von Indexfonds auf die Vorzüge ausgelöst werden, urteilten die Analysten von Unicredit. Bei einem Stabwechsel würde VW indes an Gewicht im Dax verlieren. Derzeit sind die Stämme mit 5,2 Prozent im Dax gewichtet, nach Berechnungen von Analysten würden die Vorzüge nach momentanem Stand bei etwa 1,2 Prozent liegen.
(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Olaf Brenner)
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Geschrieben von: Reuters
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