US-Spielzeugkette Toys'R'Us ist pleite

Reuters

Veröffentlicht am 19.09.2017 13:58

US-Spielzeugkette Toys'R'Us ist pleite

Delaware (Reuters) - Der größten US-Spielzeugkette Toys'R'Us ist kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft das Geld ausgegangen.

Wegen der hohen Schuldenlast beantragte das Unternehmen am Montagabend in den USA Gläubigerschutz. Ein vergleichbarer Schritt ist auch in Kanada geplant. Damit geht ein weiterer US-Einzelhändler vor der Marktmacht des Onlineriesen Amazon (NASDAQ:AMZN) in die Knie. Es ist eine der größten Insolvenzen eines Fachhändlers in den USA. Die Geschäfte sollen aber erst einmal weiter laufen. Weltweit seien die zum Konzern gehörenden Läden von Toys'R'Us und Barbies'R'Us sowie das Online-Geschäft geöffnet. Laut der deutschen Internetseite betreibt der Spielzeughändler, der von Bauklötzen bis zu Fahrrädern alles im Angebot hat, in Deutschland 66 Filialen. In Österreich sind es 15, in der Schweiz zehn.

Ein neuer Kredit von mehr als drei Milliarden Dollar soll nun sicherstellen, dass die Rechnungen des Spielzeug-Lieferanten mit weltweit 64.000 Angestellten und 1600 Filialen vor dem Weihnachtsgeschäft beglichen werden können. Der von einer von JPMorgan (NYSE:JPM) angeführten Bankengruppe sowie früheren Kreditgebern zugesagte Kredit müsse noch vom Gericht genehmigt werden, heißt es in einer Mitteilung.

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens will Toys'R'Us zusammen mit den Kreditgebern und Gläubigern die langfristigen Verbindlichkeiten von fünf Milliarden Dollar in der Bilanz umschulden. Die Beteiligungsgesellschaften KKR und Bain Capital hatten den Konzern 2005 zusammen mit dem Immobilienfonds Vornado Realty Trust (NYSE:VNO) für 6,6 Milliarden Dollar übernommen und die Schulden dem Unternehmen aufgeladen. Die Aktivitäten des Händlers außerhalb der USA und Kanada sind nicht Teil des Insolvenzantrags.

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