Veröffentlicht am 21.06.2018 16:39
EU warnt vor "Handelskrieg" - USA droht mit "Schmerzen"
- von Gernot Heller und Leika Kihara und Doina Chiacu
Wellington/Washington (Reuters) - Die EU hat einen Tag vor dem Inkrafttreten ihrer Vergeltungszölle auf US-Waren ihre Gesprächsbereitschaft zur Beilegung des Handelskonflikts bekundet.
"Wir sind immer offen dafür, mit den USA zu reden", sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström am Donnerstag in Neuseeland. Sie warnte vor einem "umfassenden Handelskrieg", der die gesamte Weltwirtschaft in den Abgrund ziehen könnte. US-Handelsminister Wilbur Ross verteidigte dagegen die Strategie, mit neuen Zöllen Druck auf die Handelspartner auszuüben. Ziel sei es, ein "Umfeld" zu schaffen, in dem es für die anderen Länder "schmerzhafter" sei, an Handelshürden festzuhalten, als sie abzubauen, sagte er dem TV-Sender CNBC.
Am Freitag sollen Zölle der EU auf US-Waren im Umfang von 2,8 Milliarden Euro gelten. Treffen soll es Produkte wie Jeans, Erdnussbutter und Motorräder. Die Abgaben sind die Antwort der Europäer auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Stahl und Aluminium, die die EU seit Anfang Juni zu spüren bekommt. Die Europäer arbeiten darüber hinaus an einem zweiten Paket von Abgaben auf US-Waren. Die Vereinigten Staaten befinden sich auch mit einer Reihe anderer Handelspartner im Streit, insbesondere mit China.
JUNCKER: "UNSERE ANTWORT MUSS KLAR, ABER MASSVOLL SEIN"
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kritisierte, die von Trump verhängten Zölle widersprächen "jeder Logik und Geschichte", sagte er in Dublin. "Unsere Antwort muss klar, aber maßvoll sein." Zugleich signalisierte auch Juncker Bereitschaft zum Entgegenkommen. Die EU werde alles tun, um den transatlantischen Handel wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Im reinen Warenhandel verzeichnet die Union einen deutlichen Überschuss gegenüber den USA.
Die Regierung in Washington nimmt nun auch die eigene Stahlindustrie ins Visier, die sie vor Importen aus anderen Ländern schützen will. Ross sagte im Finanzausschuss des Senats, inzwischen werde geprüft, ob sich heimische Hersteller der "ungerechtfertigen Preistreiberei" schuldig gemacht hätten. Es geht um den Vorwurf, dass US-Stahlfirmen die höheren Importzölle zu überzogenen Preisanhebungen nutzen.
Nach Inkrafttreten der EU-Vergeltungszölle könnten die USA nun erneut an der Zollschraube drehen. Gegenüber China hat Trump bereits zusätzliche Schritte angekündigt. Die US-Regierung prüft derzeit, ob sie weitere Zölle auf Autoimporte verhängt, was vor allem deutsche Hersteller hart treffen würde. Kanadas Premierminister Justin Trudeau äußerte die Erwartung, dass solche Abgaben auf Fahrzeuge aus kanadischer Produktion wohl nicht kommen werden. Als erster Dax-Konzern rechnet Daimler (DE:DAIGn) mit einem Gewinnrückgang durch den von Trump angezettelten Handelszwist. Auch BMW (DE:BMWG) schaut sich die Auswirkungen der US-Zölle genauer an.
Geschrieben von: Reuters
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