Studie - Ausgaben für Krebsmedikamente stark gestiegen

Reuters

Veröffentlicht am 22.06.2017 17:05

Studie - Ausgaben für Krebsmedikamente stark gestiegen

Berlin (Reuters) - Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Krebsmedikamente sind in den vergangenen Jahren einer Studie zufolge rapide angewachsen.

Wie die zweitgrößte Krankenkasse Barmer in ihrem am Donnerstag in Berlin vorgelegten Arzneimittelreport feststellt, sind bei ihr die Aufwendungen für onkologische Präparate seit dem Jahr 2011 um 41 Prozent gestiegen. Sie überträfen damit deutlich die Kostensteigerungen aller anderen Arzneimittel ohne Rezepturen, die im selben Zeitraum um 20 Prozent angewachsen seien. Fünf der zehn Medikamente mit der größten Umsatzsteigerung dienten der Behandlung von Tumorerkrankungen.

Der Trend lässt sich laut Barmer nicht durch eine größere Anzahl betroffener Patienten erklären, denn darauf entfielen seit 2011 lediglich acht Prozent der Steigerungen. "Ziel der Pharmahersteller ist allein der maximale Umsatz", kritisierte Barmer-Chef Christoph Straub. Auch bei Krebsmedikamenten seien jedoch faire Preise wichtig. Er forderte, nach fünf Jahren den Nutzen von Arzneimitteln zu überprüfen und darauf basierend ein realistisches Preis-Leistungsverhältnis zu bestimmen.