Österreichs Notenbankchef wünscht sich Weidmann als Draghi-Nachfolger

Reuters

Veröffentlicht am 21.02.2019 14:06

Österreichs Notenbankchef wünscht sich Weidmann als Draghi-Nachfolger

Wien/Berlin (Reuters) - In der Diskussion über die Nachfolge von EZB-Chef Mario Draghi hat Bundesbankchef Jens Weidmann Zuspruch aus Österreich erhalten.

Der Chef der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, sagte, er würde den Deutschen gerne als nächsten EZB-Präsidenten sehen. "Neben der nötigen Erfahrung in der Geldpolitik ist die internationale Vernetzung und Kommunikation wichtig", sagte er laut einem Vorabbericht des Magazins "Trend" (Freitagausgabe). Zuvor hatte auch Italiens Finanzminister Giovanni Tria gesagt, er stehe einer möglichen Kandidatur Weidmanns offen gegenüber. Der 50-Jährige an der Spitze der Bundesbank steht für eine strikte Stabilitätsorientierung der Geldpolitik. Das brachte den früheren Wirtschaftsberater von Bundeskanzlerin Angela Merkel während der Euro-Schuldenkrise mehrfach in Konflikt mit Draghi.

Das EZB-Präsidentenamt gilt als extrem wichtig für die wirtschaftliche und finanzpolitische Entwicklung in Europa. Auch der Präsidentenposten in der EU-Kommission sowie die Ämter des Vorsitzenden des Europäischen Rates und des EU-Beauftragten für Außenpolitik müssen dieses Jahr neu besetzt werden. Dass Deutschland Anspruch auf einen der Posten erheben wird, gilt als wahrscheinlich.