Schiffskrise brockt NordLB Milliardenverlust ein

Reuters

Veröffentlicht am 24.11.2016 14:47

Schiffskrise brockt NordLB Milliardenverlust ein

Frankfurt (Reuters) - Die NordLB steuert wegen der Belastungen durch die Schiffskrise auf den höchsten Verlust ihrer Geschichte zu.

Die drittgrößte deutsche Landesbank warnte am Donnerstag, dass sie 2016 vor Steuern ein Minus von mehr als einer Milliarde Euro erwartet. Solche Verluste seien "sehr schmerzhaft", sagte NordLB-Chef Gunter Dunkel, der am Jahresende abtritt. "Sie können sich vorstellen, dass ich mir ein anderes letztes Jahr vorgestellt habe." 2017 werde das Hannoveraner Geldhaus, das mehrheitlich dem Land Niedersachsen gehört, wieder in die schwarzen Zahlen zurückkehren.

Die Krise in der Schifffahrt, die seit über acht Jahren unter Überkapazitäten leidet, hat sich zuletzt wegen des schwächeren Wachstums in China und der Pleite der südkoreanischen Reederei Hanjin nochmals verschärft. Durch die Hanjin-Insolvenz seien die Preise für Container-Schiffe weiter unter Druck geraten, sagte NordLB-Riskovorstand Thomas Bürkle, der 2017 die Nachfolge von Dunkel antritt. Ein Ende der Talfahrt sei aktuell nicht in Sicht. Deshalb sei auch in den kommenden Jahren mit hohen Belastungen durch faule Schiffskredite zu rechnen. In den ersten neun Monaten 2016 hat sich die Risikovorsorge im Kreditgeschäft der NordLB mehr als vervierfacht auf 1,65 Milliarden Euro. Vor Steuern fiel deshalb ein Verlust von 624 Millionen Euro an.

Großen Anteil daran hat die kriselnde Tochter Bremer Landesbank, an der die Hannoveraner derzeit 55 Prozent halten. Die Bremer warnten bereits am späten Mittwochabend, dass bei ihnen 2016 ein hoher dreistelliger Millionen-Verlust anfallen wird. Die NordLB will die Bremer Landesbank zum Jahresende komplett schlucken. An dem Ende August vereinbarten Deal werde sich wegen der tiefroten Zahlen der Bremer nichts ändern, betonte Bürkle.

"DIE BANK IST NICHT NUR SCHIFFE"