Streaming treibt Wachstum in der Musikindustrie an

dpa-AFX

Veröffentlicht am 25.04.2017 14:16

Streaming treibt Wachstum in der Musikindustrie an

LONDON (dpa-AFX) - Streamingdienste haben der Musikindustrie 2016 das stärkste Wachstum seit mindestens 20 Jahren beschert. Im vergangenen Jahr kletterten die weltweiten Verkaufserlöse um 5,9 Prozent auf 15,7 Milliarden Dollar (knapp 14,5 Mrd Euro), wie der globale Musikverband IFPI am Dienstag in London mitteilte. Das sei der höchste Anstieg seit Beginn der Marktbeobachtung durch den Verband 1997.

"Es besteht kein Zweifel daran, dass Streaming die große treibende Kraft hinter dem Wachstum ist", erklärte IFPI-Chefin Frances Moore im Jahresbericht des Verbands. Die Umsätze in diesem Bereich stiegen kometenhaft um rund 60 Prozent an. In Deutschland wuchsen die Streaming-Erlöse sogar um 73 Prozent - auch wenn der Verkauf von Tonträgern hierzulande immer noch etwas mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes ausmacht.

Laut IFPI brachte das digitale Geschäft im vergangenen Jahr die Hälfte der Einnahmen in der Musikindustrie. Zum Jahresende seien 112 Millionen Nutzer bei Streamingdiensten angemeldet gewesen, hieß es. Bei Anbietern wie Spotify, Apple (2:AAPL) Music, Deezer oder Napster können sie Musik direkt aus dem Netz abspielen. Das große Wachstum habe den Rückgang bei Downloads (minus 20,5 Prozent) und dem Verkauf von Tonträgern (minus 7,6 Prozent) mehr als ausgeglichen, hieß es.

Das stärkste Wachstum verbuchte die Musikindustrie in Indien (plus 26,2 Prozent), Mexiko (plus 23,6 Prozent) und China (plus 20,3 Prozent). In Europa wuchsen die Umsätze um vier Prozent.

"Jahre der Investitionen und Innovationen haben begonnen, eine Industrie zu belohnen, die sich von der Anpassung an das digitale Zeitalter dahin bewegt hat, es zu lenken", so Moore. Trotzdem schoss die IFPI-Chefin scharf gegen Plattformen wie Googles Video-Dienst YouTube, die "Musik nicht auf einer fairen Grundlage lizensieren". Damit die Industrie nachhaltig wachsen könne, müsse mehr getan werden, um "den Wert von Musik zu schützen und Kreativität zu belohnen", erklärte Moore.

Streaming-Abos, die in dem Geschäft das meiste Geld einbringen, kosten bei Diensten wie Spotify oder Apple Music rund zehn Euro oder Dollar im Monat. YouTube hat über eine Milliarde Nutzer, die sich auf der Plattform auch Musikvideos ansehen. Die Musikindustrie kritisiert, dass gemessen an der Nutzerzahl viel weniger Geld als bei den Streaming-Services abfällt. Die Google (2:GOOG)-Plattform verweist im Gegenzug darauf, dass mit den Rechteinhabern die Werbeerlöse im Umfeld ihrer Videos geteilt würden und sie ihre Inhalte von der Plattform nehmen könnten. Zugleich platzieren Musikkonzerne auch selbst Videos bei YouTube aus Werbezwecken.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert