ROUNDUP: Sanofi sieht sich wegen Mega-Deals nicht unter Zugzwang

dpa-AFX

Veröffentlicht am 29.04.2014 11:20

PARIS (dpa-AFX) - Der französische Pharmakonzern Sanofi (PSE:PSAN) (ETR:SNW) sieht sich ungeachtet des sich immer schneller drehenden Übernahmekarussells in der Pharmabranche nicht unter Druck: "Wir haben einen sehr guten Nachschub an neuen Medikamenten und sehen uns nicht unter Zugzwang", sagte Sanofi-Chef Christopher Viehbacher am Dienstag anlässlich der Zahlen zum ersten Quartal in einer Telefonkonferenz. Vielmehr will der Konzernchef seiner Strategie treu bleiben, Sanofi gezielt in den Schwellenländern sowie in einzelnen Sparten wie etwa dem Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten durch kleinere Zukäufe zu verstärken. Hier sind die Franzosen nach Branchenkreisen an der Sparte des amerikanischen Pharmakonzerns Merck & Co. interessiert.

In der Pharmaindustrie werden derzeit fast täglich neue Übernahmepläne bekannt gegeben: So buhlt Pfizer (FSE:PFE) NYS:PFE mit einer Offerte in Höhe von etwa 99 Milliarden Dollar um den Konkurrenten AstraZeneca (FSE:ZEG) (SSE:AZN) (ISE:AZN). Eine Woche zuvor hatte der Schweizer Pharmariese Novartis VTX:NOVN (FSE:NOT) Milliardendeals mit der britischen GlaxoSmithKline (GSK) und dem US-Konzern Eli Lilly NYS:LLY (FSE:LLY) eingefädelt. "Es geschieht gegenwärtig eine Menge in unserem Umfeld. Das bedeutet aber nicht, dass wir unsere Strategie für Zukäufe ändern", erteilte Viehbacher Spekulationen, Sanofi könne nun auch groß ins Übernahme-Geschäft einsteigen, eine Absage. "Wir sind in einer ziemlich guten Verfassung."

Viehbacher sieht Sanofi nach dem Gewinnanstieg in den ersten drei Monaten mit Blick auf seine Jahresziele weiterhin auf Kurs. "Wir hatten ein gutes erstes Quartal und sind wieder auf dem Wachstumspfad", sagte Viehbacher. In den Wachstumsmärkten läuft das Geschäft für die weltweite Nummer drei der Branche rund. Außerdem profitierte Sanofi in den ersten drei Monaten des Jahres von der anhaltenden Nachfrage nach Diabetesmitteln. Auch geringere Abschreibungen als im Vorjahreszeitraum machten sich bemerkbar. Der Überschuss stieg auf 1,08 Milliarden Euro (VJ: 989).

Beim Umsatz bekamen die Franzosen allerdings erneut den starken Euro zum schwächeren Yen und dem US-Dollar zu spüren. Der Erlös fiel um 2,7 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Zu konstanten Wechselkursen wies der Konzern dagegen einen Zuwachs aus. An der Börse geriet die Aktie unter Druck und lag am Vormittag etwa eineinhalb Prozent im Minus, da sich Branchenexperten im Impfstoffgeschäft wie auch beim Konzernumsatz und bereinigten Gewinn je Aktie mehr versprochen hatten.

Neben dem Geschäft mit Medikamenten zur Behandlung von Diabetes soll die Biotech-Tochter Genzyme mit ihren Medikamenten für seltene Erkrankungen weiter für Schwung sorgen. Sanofi hatte Genzyme 2011 für knapp 14 Milliarden Euro übernommen. Im ersten Quartal konnte die Tochter den Umsatz um gut 21 Prozent steigern. Dagegen sanken die Erlöse im Impfstoffgeschäft um gut 4 Prozent.

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Ein kräftiges Wachstum verbuchte Sanofi im ersten Quartal dagegen auch mit den Diabetesmitteln Lantus und Apidra. In Europa ist Lantus bis 2014 und in den USA bis Februar 2015 gegen Nachahmermittel geschützt. Die Behandlung von Diabetes gilt als eines der stärksten Wachstumsfelder in der Pharmabranche.

In diesem Jahr soll das Ergebnis je Aktie vor Sonderposten wie Restrukturierungsaufwendungen zu konstanten Wechselkursen um vier bis sieben Prozent zulegen. Sanofi werde im laufenden Jahr die Auswirkungen von Patentverlusten für wichtige Kassenschlager wie das Krebsmittel Taxotere weniger als im Vorjahr zu spüren bekommen.br

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