ROUNDUP: EU-Kommission vermutet Steuervorteile für Apple und Starbucks

dpa-AFX

Veröffentlicht am 11.06.2014 14:36

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Kommission geht dem Verdacht illegaler Steuervorteile für die US-Giganten Apple NAS:AAPL (ETR:APC) und Starbucks NAS:SBUX (FSE:SRB) in Europa nach. Es könnte um Milliarden gehen. Der Brüsseler Behörde zufolge könnten die Konzerne in Ländern wie Irland und den Niederlanden beträchtliche Steuervorteile erhalten haben vom Staat begünstigt worden sein. Dies würde gegen europäisches Recht verstoßen, betonte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel. Apple und Starbucks wiesen die Verdächtigungen zurück.

Die Untersuchung richtet sich gegen mögliche Steuervorteile für den Elektronik-Konzern und iPhone-Hersteller Apple in Irland, die amerikanische Kaffeehaus-Kette Starbucks in den Niederlanden und die Finanzierungstochter des Fiat (FSE:FIAT) (AFF:F)-Autokonzerns Fiat Finance and Trade Ltd. in Luxemburg. Irland ist wegen seiner vergleichsweise niedrigen Unternehmenssteuern, die ausländische Konzerne anlocken, immer wieder in die Kritik geraten.

EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sprach von einer "aggressiven Steuerplanung" der drei Konzerne, die offenbar dazu führte, dass die nationalen Finanzämter die Basis für die Steuerberechnung niedriger ansetzten. Die Behörden hätten vermutlich den zu besteuernden Gewinn in den Entscheiden unterschätzt, so dass die Steuerlast für die Firmen sank. "Wir glauben, dass es bei diesen drei Fällen dazu kam, dass Teile der Gewinne nicht besteuert wurden", sagte Almunia. Europas oberste Wettbewerbshüter hätten "ernste Zweifel an dieser Praxis". Nach den EU-Beihilfevorschriften seien gezielte Steuervorteile für einzelne Unternehmen verboten.

Sollte die Kommission zu dem Schluss kommen, dass die Firmen unlautere Beihilfen erhalten haben, müssten sie diese an die betreffenden Staaten zurückzahlen.

Konkret geht es um die gezahlte Körperschaftssteuer. Summen oder Zeiträume nannte die EU-Kommission nicht, dafür sei es noch zu früh.

Apple betonte, es gebe keinen besonderen Steuerdeal mit der irischen Regierung. "Apple unterliegt den gleichen Steuergesetzen wie zahlreiche andere internationale Unternehmen, die geschäftlich in Irland tätig sind." Apple bezahle jeden Euro an Steuern, der fällig werde. Ein Starbucks-Sprecher erklärte der Finanznachrichtenagentur Bloomberg, das Unternehmen befolge alle Steuerregeln und Gesetze.

Auch die irische Regierung wies die Vorwürfe zurück. "Irland ist zuversichtlich, dass es keinen Verstoß gegen die staatlichen Beihilferegeln in diesem Fall gibt", schrieb das irische Finanzministerium auf seiner Webseite. Das betreffende Unternehmen - also Apple - "hat keine besondere Behandlung bekommen und es gab keine Absprache über einen besonderen Steuersatz."

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Almunia betonte: "Angesichts der angespannten Lage der öffentlichen Kassen ist es derzeit besonders wichtig, dass die großen internnationalen Konzerne ihren Steuerbeitrag leisten." Es gehe aber nur um die genannten Einzelfälle, nicht aber generell um den Satz für die Körperschaftssteuer in Irland, Luxemburg oder den Niederlanden. Almunia verwies darauf, dass auch die großen Industrie- und Schwellenländer (G20) verstärkt gegen Steuerschlupflöcher vorgehen, weil ihnen dadurch Milliardensummen verloren gehen.

Da die Luxemburger Behörden der EU-Kommission auf Anfrage einige Informationen vorenthielten, geht die EU-Behörde juristisch dagegen vor und hat eine Klage wegen Verletzung der EU-Verträge erhoben. Almunia kündigte weitere Verfahren an, etwa gegen Steuererleichterungen für Einnahmen aus Patenten.ha

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert