ROUNDUP 2: Fünf-Milliarden-Scheck für Kommunen - Gabriel: 'Ausbluten' stoppen

dpa-AFX

Veröffentlicht am 03.03.2015 17:32

Aktualisiert 03.03.2015 18:33

ROUNDUP 2: Fünf-Milliarden-Scheck für Kommunen - Gabriel: 'Ausbluten' stoppen

BERLIN (dpa-AFX) - Die große Koalition greift klammen Kommunen bis 2018 mit einer Fünf-Milliarden-Finanzspritze unter die Arme. Damit sollen überschuldete Städte und Gemeinden neue Straßen, Fahrradwege und Kitas bauen, schnelles Internet anbieten und Schulen renovieren. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte am Dienstag, Schwarz-Rot wolle ein "Ausbluten" der Kommunen verhindern. Das wäre sozialer Sprengstoff: "Verwahrloste Städte und Gemeinden produzieren verwahrloste Köpfe und Seelen."

Zuvor hatten sich Regierung und Koalitionsspitzen darauf geeinigt, wie das schon im November angekündigte Zehn-Milliarden-Paket des Bundes zwischen 2016 und 2018 auf die Ministerien verteilt wird. Die Hilfen für die Kommunen haben mit diesem Topf nichts zutun.

Der Fünf-Milliarden-Scheck für die Kommunen ist eine Überraschung. Zwar kam die Koalition Ländern und Kommunen bereits kurz vor Weihnachten bei der Finanzierung der Unterbringung von Flüchtlingen entgegen. Nun sieht Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) dank der guten Wirtschaftslage, hoher Steuereinnahmen und Mini-Zinsen Spielraum für einen kräftigen Nachschlag.

Schäuble stellt 2017 den Kommunen weitere 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Bereits im laufenden Jahr wird er ein Sondervermögen von 3,5 Milliarden Euro aufbauen, aus dem Investitionen in finanzschwachen Gemeinden bezahlt werden. Unter dem Strich bekommen die Kommunen damit in den nächsten Jahren fünf Milliarden Euro extra.

Trotz des Geldsegens will die Koalition weiterhin einen ausgeglichenen Haushalt erreichen. Im Vorjahr hatte der Bund zum ersten Mal seit 1969 eine "schwarze Null" ohne neue Schulden geschafft.

Die Investitionsoffensive ist nach den Worten Gabriels auch ein Signal an die EU-Partner und die USA, die seit Jahren Deutschlands Exportüberschüsse kritisieren und höhere öffentliche Ausgaben verlangen, um durch mehr deutsche Importe das Wachstum in kriselnden EU-Ländern anzukurbeln.

Union und SPD hatten monatelang über die Verwendung der 10 Milliarden gestritten. Am meisten Geld streicht Infrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU) ein - nämlich 4,35 Milliarden Euro, die er über drei Jahre gestreckt vor allem in den Internet-Breitband-Ausbau und marode Straßen stecken soll. Auf die SPD-geführten Ministerien entfallen rund 2,5 Milliarden Euro. Der Rest von drei Milliarden wird auf alle Ministerien verteilt.

Gabriel regte an, dass der Bund künftig den Kommunen auch die Kosten für die Unterbringung von Flüchtlingen komplett abnehmen sollte. "Ich möchte nicht erleben, dass eine Gemeinde sich entscheiden muss, ob sie das Freibad offenhält oder die Flüchtlingsunterbringung finanziert."

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die Kommunen freuen sich über die Hilfe aus Berlin. "Das ist angesichts eines kommunalen Investitionsstaus von 118 Milliarden Euro und kommunaler Sozialausgaben von 50 Milliarden Euro nötig und hilfreich", sagte Städtetagspräsident Ulrich Maly (SPD). Auch Industriepräsident Ulrich Grillo sieht einen Schritt in die richtige Richtung: "Im Moment verzehren wir unsere Substanz.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert