Portugal bleibt Herabstufung auf "Ramsch"-Niveau erspart

Reuters

Veröffentlicht am 23.10.2016 10:32

Portugal bleibt Herabstufung auf "Ramsch"-Niveau erspart

Lissabon (Reuters) - Aufatmen in Portugal: Die Ratingagentur DBRS hat ihre Einstufung und den Ausblick für das Land nicht gesenkt.

Die Regierung habe bei der Verringerung des Haushaltsdefizits Fortschritte gemacht, teilte die Agentur am Freitagabend zur Begründung mit. Hätte sie ihren Daumen gesenkt, hätte die Europäische Zentralbank (EZB) keine portugiesischen Anleihen im Rahmen ihres Aufkauf-Programms mehr erwerben dürfen. Das hätte die Kreditaufnahme des ohnehin verschuldeten Landes verteuert. Bei den drei anderen großen Agenturen S&P, Moody's und Fitch hat Portugal den begehrten Status "Investment Grade" nicht und wird als "Ramsch" geführt. Die linke Regierung in Lissabon äußerte sich erleichtert und erklärte, die fühle sich in ihrem Kurs bestätigt.

Die DBRS bekräftigte am Freitag ihr Rating "BBB (low)" und auch den stabilen Ausblick. Manche Volkswirte hatten zumindest mit einer Verschlechterung auf "negativ" gerechnet, was zu einer Rating-Herabstufung binnen sechs Monaten hätte führen können und damit den Druck auf die Regierung verstärkt hätte. Gleichwohl mahnte die Agentur, es gebe erhebliche Herausforderungen für die Regierung, da das Niveau der öffentlichen Verschuldung hoch und das Wachstum der Wirtschaft niedrig sei.