Paris und Berlin wollen enger zusammenrücken

Reuters

Veröffentlicht am 09.01.2019 22:57

Aktualisiert 11.01.2019 05:55

Paris und Berlin wollen enger zusammenrücken

- von Andreas Rinke

Berlin (Reuters) - Deutschland und Frankreich wollen in der Außen- und Sicherheitspolitik künftig weitgehend gemeinsam agieren und streben einen ständigen deutschen Sitz im UN-Sicherheitsrat an. Das geht aus dem deutsch-französischen Kooperationsvertrag hervor, den das Kabinett am Mittwoch in Berlin beschloss.

Geplant sei eine breit angelegte Zusammenarbeit, Ziel sei ein "gemeinsamer Wirtschaftsraum". Zu den mehr als 60 Projekten, die in einer Reuters vorliegenden Liste genannt werden, gehören eine grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung, ein Investitionsprogramm für die Grenzregionen, gemeinsame Forschungsprogramme oder ein gemeinsamer Investitionsfonds für Start-up-Unternehmen.

Der aus 28 Artikeln bestehende sogenannte Aachener Vertrag ergänzt den im Jahr 1963 geschlossenen Elysée-Vertrag, der die Grundlage der deutsch-französischen Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg gelegt hat. Deshalb ist auch von einem "Elysée 2.0"-Vertrag die Rede. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollen das Abkommen am 22. Januar in Aachen unterzeichnen. Am selben Tag ist die Zustimmung von beiden Parlamenten geplant.