Neuer Eurogruppen-Chef drückt aufs Reform-Tempo

Reuters  |  Autor 

Veröffentlicht am 18.01.2018 12:42

Aktualisiert 19.01.2018 19:40

Neuer Eurogruppen-Chef drückt aufs Reform-Tempo

Berlin (Reuters) - Der neue Eurogruppen-Chef Mario Centeno und der geschäftsführende Bundesfinanzminister Peter Altmaier drücken bei Reformen von EU und Währungsunion auf Tempo.

Nach einem Antrittsbesuch in Berlin sprach Centeno am Mittwoch von einem "Fenster der Gelegenheiten", das nicht unbegrenzt offenstehe. "Die Vollendung der Bankenunion sollte oberste Priorität haben." Dazu gehöre auch die in Deutschland skeptisch gesehene Einlagensicherung, die aber nicht auf Kosten nationaler Systeme gehen dürfe. Der Euro-Rettungsfonds sollte so umgebaut werden, dass er als Auffangnetz für den Banken-Abwicklungsfonds SRF dienen könne.

Altmaier sagte, man sei sich einig gewesen, die Wirtschafts- und Währungsunion so weiterzuentwickeln, dass die Euro-Zone und der Euro noch widerstandsfähiger werde. Centeno will dabei nach eigenen Worten auch die europäischen Finanzregeln transparenter machen, ohne den Defizitgrenzwert von drei Prozent anzutasten. Klärungsbedarf sehen beide noch in Hinblick auf eine gemeinsame Einlagensicherung als Teil der Bankenunion. Deutschland ist das erste Land, das Centeno nach seinem Amtsantritt besuchte.