Nach Draghi-Ankündigung: Trump erhöht den Druck auf die Fed

Investing.com  |  Autor 

Veröffentlicht am 18.06.2019 15:03

von Robert Zach

Investing.com - Nach der überraschenden Ankündigung über eine mögliche Lockerung der Geldpolitik von EZB-Präsident Mario Draghi auf der Notenbankkonferenz im portugiesischen Sintra hat sich auch US-Präsident Donald Trump zu Wort gemeldet und damit auch gleich den Druck auf die Fed erhöht.

Trump schrieb in einem Tweet am Dienstag, dass der jüngste Rückgang des Euros im Verhältnis zum US-Dollar der Eurozone einen unfairen Wettbewerbsvorteil verschaffe.

Der Eurozone wird immer wieder vorgeworfen, auch dank eines schwachen Euros einen hohen Handelsüberschuss zu erzielen. Ein günstiger Euro beflügelt den Export, vor allem den in Deutschland.

Mitte Mai gab Trump bekannt, dass er vorerst keine Strafzölle auf Auto-Importe aus Europa erlassen will. Bis zu sechs Monate gab er sich selbst für eine Entscheidung Zeit. Aufgeschoben ist also nicht aufgehoben. Mit einer geldpolitischen Lockerung der EZB und einem schwächeren Euro steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Trump am Ende doch für eine Einführung von Sonderzöllen von bis zu 25 Prozent hinreißen lässt.

Trumps Tweet erhöht darüber hinaus den Druck auf die US-Notenbank Fed, die Geldpolitik zu lockern. Die Federal Reserve erhöhte den Leitzins von knapp null Prozent auf gut 2,5 Prozent in den letzten drei Jahren. Es wäre die erste Zinssenkung seit zehn Jahren.

Am Mittwoch gibt die Fed ihre geldpolitische Entscheidung bekannt. Eine Zinssenkung wird zwar nicht erwartet. Marktexperten sehen aber gute Chancen dafür, dass Fed-Chef Jerome Powell die Märkte auf einen Zinsschritt im Juli vorbereitet. Am Markt beläuft sich die Wahrscheinlichkeit auf über 80 Prozent, dass es im Juli zu niedrigeren Zinsen kommt.

US-Präsident Donald Trump kritisiert schon seit einigen Monaten die Geldpolitik der Fed. Seine Argumente: zum einen braucht er niedrige Zinsen, damit der Aktienmarkt vor seiner Wiederwahl nächstes Jahr weiter hausiert. Und zum anderen braucht er sie, um den Handelskrieg mit China zu überstehen.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hat die Tür für eine weitere Lockerung der Geldpolitik weit aufgestoßen.

Auf dem EZB-Notenbankforum im portugiesischen Sintra betonte der Notenbankchef, es werde zusätzlicher geldpolitischer Anschub notwendig sein, wenn die Inflation weiterhin nicht anziehe."Wir werden alle Flexibilität innerhalb unseres Mandats nutzen, um unseren Auftrag zu erfüllen."

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