EU pocht auf besseren Zugang zu chinesischem Markt

Reuters

Veröffentlicht am 22.03.2019 16:57

EU pocht auf besseren Zugang zu chinesischem Markt

Brüssel (Reuters) - Die EU fordert von China mit Nachdruck einen besseren und gleichberechtigten Marktzugang.

"Wir sind einerseits Partner und auf der anderen Seite auch Wettbewerber", fasste Bundeskanzlerin Angela Merkel den neuen Ansatz der EU zum Abschluss des Gipfels der europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel zusammen. "Europa muss an öffentlichen Ausschreibungen in China beteiligt werden", sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. "Die Zeit der Naivität ist vorbei", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Merkel bezeichnete in den China-Beziehungen die Frage der Reziprozität, also den gleichen Marktzugang auf beiden Seiten, als "das größte Problem" auf wirtschaftlichem Gebiet. Juncker sprach von Ungleichgewichten. Die Beziehungen zu Peking seien gut, aber nicht exzellent. "Wir sehen, dass China sich in einigen Bereichen öffnet", lobte Merkel allerdings. Man sehe etwa eine positive Entwicklung im Bereich der Joint Ventures. "Wir wollen gute und intensive Handelsbeziehungen." Die Frage der Reziprozität ist aber in der EU auch umstritten.

Die EU überprüft ihre China-Kontakte derzeit parallel zu den laufenden US-China-Handelsgesprächen. Am 9. April findet in Brüssel der EU-China-Gipfel statt. Dieser soll durch ein Treffen von Macron, Merkel, Juncker und Chinas Präsident Xi Jinping in Paris vorbereitet werden. Dies sei sicher kein Format von Dauer, sagte die Kanzlerin. Aber es sei gut, wenn man wichtige multilaterale Fragen auch mit der Kommission bespreche.