Reuters
Veröffentlicht am 21.06.2018 15:28
Britische Notenbank nährt Spekulationen für Zinserhöhung
London (Reuters) - In der britischen Notenbank mehren sich die Stimmen für höhere Zinsen und machen so eine Anhebung im August wahrscheinlicher.
Die Bank of England (BoE) beließ den geldpolitischen Schlüsselsatz am Donnerstag zwar bei 0,5 Prozent. Doch drei der neun Führungsmitglieder votierten für eine Erhöhung - darunter der einflussreiche Chefvolkswirt Andy Haldane. Experten hatten nur mit zwei Gegenstimmen gerechnet, die es auch bei vorigen Zinssitzungen bereits gab. Für eine Erhöhung spricht auch, dass die BoE mit einer Belebung der Wirtschaft rechnet, nachdem die Konjunktur zu Jahresbeginn eingebrochen war. "Sie hält die Tür für eine Zinserhöhung im August weit offen", meint Ökonom James Smith von der Bank ING.
Die Spekulationen auf eine nahende Zinsanhebung beflügelten den Pfund-Kurs. Die Währung kletterte um 0,4 Prozent auf 1,3228 Dollar. Zuvor war sie mit 1,3139 Dollar so billig gewesen wie zuletzt vor sieben Monaten. Die Wirtschaft auf der Insel war zu Jahresbeginn durch ungewöhnlich raues Winterwetter mit viel Eis und Schnee ausgebremst worden. Notenbankchef Mark Carney hatte das Mini-Wachstum von 0,1 Prozent jüngst als vorübergehend bezeichnet. Dieser Einschätzung schloss sich das Führungsgremium der Bank of England nun an. Es erwartet für das zweite Quartal ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 0,4 Prozent.
Zugleich signalisierten die Währungshüter, dass künftige Zinserhöhungen wahrscheinlich schrittweise und begrenzt ausfallen dürften. Mit einer strafferen Geldpolitik soll nach der Delle zu Jahresbeginn mittelfristig einer Überhitzung der Wirtschaft vorgebeugt werden, die derzeit von der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit 1975 gekennzeichnet ist. Die Londoner Währungshüter hatten im November 2017 erstmals seit einem Jahrzehnt die Zügel gestrafft - nicht zuletzt wegen der vergleichsweise hohen Inflation. Grund dafür ist, dass das Pfund seit dem Brexit-Votum im Sommer 2016 schwächelt, wodurch sich Importe verteuern. Dies zehrt an der Kaufkraft der Briten. Zudem investieren viele Firmen weniger, auch wegen der Unsicherheit über die künftigen Handelsbeziehungen nach dem geplanten EU-Ausstieg Ende März 2019.
Die BoE hatte in der zurückliegenden Wirtschaftskrise wie andere Notenbank auch damit begonnen, Staatsanleihen in großen Stil aufzukaufen um so die Konjunktur anzukurbeln. Sie hat mittlerweile einen Bestand an solchen Wertpapieren im Volumen von 435 Milliarden Pfund (495,2 Milliarden Euro) in ihrer Bilanz. Sie bereitete die Märkte nun darauf vor, dass sie diesen früher als bislang signalisiert abzuschmelzen gedenkt. Sie will damit beginnen, wenn der Leitzins eine Höhe von 1,5 Prozent erreicht hat. Zuvor hatte sie für dieses geldpolitische Straffungsmanöver ein Niveau von zwei Prozent für nötig gehalten.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.