Reuters
Veröffentlicht am 18.05.2018 16:41
Kaufhof und Verdi vereinbaren Fahrplan für Kaufhof-Sanierung
Düsseldorf (Reuters) - Beim kriselnden Warenhauskonzern Kaufhof verhandeln der Vorstand und die Gewerkschaft Verdi über eine Neuausrichtung.
"Wir haben uns auf ein Verfahren verständigt", sagte Verdi-Verhandlungsleiter Bernhard Franke. Bis Ende Juni wolle man sich danach mit dem Management auf gemeinsame Eckpunkte für eine Neuausrichtung einigen. Dem solle ein "stimmiges und glaubwürdiges Sanierungskonzept" folgen - als Voraussetzung für eine Beteiligung der Arbeitnehmer an der Sanierung. Diese fordert der Kaufhof-Vorstand, der auch die Lohnkosten drücken will. Verdi wolle die Verhandlungen nun "zügig in Angriff nehmen", sagte Franke. Ein nächstes Treffen sei für den 8. Juni anberaumt.
"Nur mit deutlich geringeren Personalkosten können wir eine nachhaltige Trendwende bei Galeria Kaufhof schaffen", sagte Kaufhof-Chef Roland Neuwald, der auf einen Sanierungstarifvertrag pocht. Er hat aber gleichzeitig auch Investitionen in Aussicht gestellt. Diese sollen in die Modernisierung der Warenhäuser fließen, zugleich will Neuwald das Online-Geschäft ankurbeln und mehr Partner in die Warenhäuser holen. Verdi hatte dem Management "richtige Ansätze" für die Gesundung des Traditionsunternehmens bescheinigt, kritisierte aber zugleich "eine Schieflage zulasten der Arbeitnehmer". "Allein mit Kostensenkungen zu Lasten der Arbeitnehmer wird eine Sanierung nicht gelingen", betonte Franke.
Kaufhof kämpft mit Umsatzrückgängen und Verlusten. Viele Kunden kehren Innenstädten und Warenhäusern den Rücken und bestellen ihre Einkäufe lieber bei Online-Händlern von Amazon (NASDAQ:AMZN) bis Zalando (DE:ZALG). Der Warenhauskonzern war 2015 vom börsennotierten nordamerikanischen Handelsriesen HBC übernommen worden. HBC hatte in der Vergangenheit Übernahme-Angebote des Karstadt-Eigners Rene Benko für den Kaufhof ausgeschlagen.
Geschrieben von: Reuters
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