Japan will Handelsdialog mit USA von Streitthema Yen-Kurs freihalten

Reuters

Veröffentlicht am 26.04.2019 11:38

Japan will Handelsdialog mit USA von Streitthema Yen-Kurs freihalten

Washington/Tokio (Reuters) - Vor einem Gipfeltreffen in Washington lehnt es Japan ab, die Handelsgespräche mit den USA mit strittigen Wechselkursfragen zu vermischen.

Finanzminister Taro Aso sagte am Donnerstag vor Journalisten, dies habe er bei einem Treffen mit seinem US-Kollegen Steven Mnuchin deutlich gemacht. Aso wollte sich nicht dazu äußern, ob die USA in die angestrebten neuen Handelsvereinbarungen eine Regelung zur Währungspolitik aufnehmen wollen. Japan sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, den Kurs des Yen durch eine ultra-lockere Geldpolitik niedrig zu halten, um seine Exportchancen zu verbessern. Aso äußerte sich vor einem Gipfel von US-Präsident Donald Trump und dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe in Washington.

Der ranghohe Notenbankvertreter Eiji Maeda verteidigte die Strategie der Bank of Japan vor einem Parlamentsausschuss in Tokio: Ziel der seit Jahren betriebenen Geldschwemme und der Niedrigzinsen sei es, eine Inflationsrate von zwei Prozent zu erreichen. Japan steckte lange Zeit in einer Abwärtsspirale aus fallenden Preisen, sinkenden Löhnen und nachlassenden Investitionen, die die Wirtschaft lähmte. Der Notenbank gehe es nicht darum, Japan durch einen künstlich niedrig gehaltenen Wechselkurs Vorteile auf den Exportmärkten zu verschaffen, betonte Maeda: "Es ist nur natürlich, dass sich Geldpolitik von Land zu Land unterscheidet." In den USA haben sich die unabhängigen Währungshüter durch eine Serie von Zinserhöhungen den Zorn des um den Wirtschaftsboom bangenden US-Präsidenten zugezogen, bevor sie in diesem Jahr die Pausentaste drückten.