IG Metall warnt vor Jobverlust und Bürgerzorn

Reuters

Veröffentlicht am 21.01.2019 15:26

IG Metall warnt vor Jobverlust und Bürgerzorn

Frankfurt (Reuters) - Die IG Metall hat angesichts von Vorschlägen zu höheren Spritsteuern und einem generellen Tempolimit vor einem Aufstand der Autofahrer gewarnt.

Eine Verteuerung der Mobilität setze vor allem Pendler unter Druck. "Mit solchen Überlegungen wird mit dem gesellschaftlichen Frieden gezündelt und dem Klimaschutz ein Bärendienst erwiesen", sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann am Montag in Frankfurt. Gelbe Warnwesten gebe es nicht nur in Frankreich, sondern auch in jedem deutschen Auto, warnte er. Klimaschutz brauche gesellschaftlichen Rückhalt, und einen massiven Eingriff in die Mobilität akzeptierten die Bürger nicht.

In Frankreich entstand vor einigen Monaten wegen einer geplanten Benzinpreiserhöhung eine breite Protestbewegung gegen die Regierung mit gelben Warnwesten als Symbol. In der Verkehrskommission der Bundesregierung werden zurzeit Optionen zur Reduktion von Treibhausgas diskutiert, zu denen höhere Sprit-Steuern, ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf der Autobahn und eine verbindliche E-Auto-Quote gehören. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte die Ideen allerdings als unverantwortliche Gedankenspiele abgelehnt.

Die IG Metall, weltweit die größte staatlich unabhängige Gewerkschaft, ist nicht gegen Klimaschutz, Hofmann mahnte jedoch: "Wir brauchen eine Mobilitäts- und Energiewende, die Klimaziele, bezahlbare Mobilität für alle und sichere Perspektiven für die Beschäftigten zusammendenkt." 2019 müsse hier das Jahr der Entscheidungen werden. Der geplante Abbau des Klimagases Kohlendioxid (CO2) bis 2030 sei nicht ohne weniger Straßenverkehr zu erreichen. Doch statt die Autofahrer finanziell zu belasten müsse der öffentliche Nahverkehr ausgebaut und der Güterverkehr stärker auf die Schiene verlagert werden, forderte Hofmann.

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