Grundsatzeinigung im US-Etatstreit - Knackpunkt Mauer ungeklärt

Reuters

Veröffentlicht am 12.02.2019 17:51

Grundsatzeinigung im US-Etatstreit - Knackpunkt Mauer ungeklärt

Washington (Reuters) - Wenige Tage vor Ablauf der Frist im US-Haushaltsstreit haben sich Unterhändler von Republikanern und Demokraten grundsätzlich geeinigt.

Ob Präsident Donald Trump das Etatgesetz unterschreibt, ist aber offen. Denn der am späten Montagabend erzielte Kompromiss sieht nach Angaben von Kongressmitarbeitern kein Geld für den von Trump geforderten Bau einer Grenzmauer zu Mexiko vor. Bei einem Auftritt in der texanischen Grenzstadt El Paso bekräftigte Trump vor jubelnden Anhängern, die Mauer werde gebaut.

Die an den Verhandlungen beteiligte demokratische Abgeordnete Nita Lowey sagte, sie hoffe, dass bis Mittwoch "ein fertiges Produkt" vorliege. Der republikanische Senator Richard Shelby erklärte, man arbeite an der Zusammenfügung von Details. Zur kritischen Frage der Mauer-Finanzierung äußerten sie sich nicht. In Kongresskreisen hieß es, es seien 1,37 Milliarden Dollar für das Aufstellen neuer Zäune über 90 Kilometer entlang der Grenze vorgesehen. Trump fordert jedoch 5,7 Milliarden Dollar für den Mauerbau.

Der Präsident habe zu der Grundsatzeinigung noch keine Entscheidung getroffen, sagte ein Mitarbeiter des US-Präsidialamtes, der namentlich nicht genannt werden wollte. Der Republikaner Tom Graves, äußerte Bedenken. Er habe die Einigung nicht gesehen, schrieb er auf Twitter. "Auf Basis der Berichte habe ich Zweifel. Und viele Fragen."

Ein neues Haushaltsgesetz bis zum Ende des Haushaltsjahres am 30. September muss sowohl das Repräsentantenhaus als auch den Senat passieren. Schließlich muss Trump es unterschreiben. Ob dies vor Samstag unter Dach und Fach gebracht und somit eine erneute Haushaltssperre vermieden werden kann, ist fraglich. Der Vorsitzende des Senats, der Republikaner Mitch McConnell, sagte, er hoffe, seine Kammer werde zügig über das Gesetz entscheiden.