Griechenland greift trotz Annäherung an Geldgeber Schäuble an

Reuters

Veröffentlicht am 22.02.2017 00:07

Griechenland greift trotz Annäherung an Geldgeber Schäuble an

Athen/Brüssel/Berlin (Reuters) - Auch nach der Annährung im Streit zwischen griechischer Regierung und den europäischen Geldgebern gibt es weiterhin Vorwürfe.

Der griechische Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos forderte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Dienstag auf, seine "irrationale" Zielvorgabe für die mittelfristige Haushaltsentwicklung des griechischen Staates fallenzulassen. Der CDU-Politiker müsse sich bei Schuldenerleichterungen "konstruktiv" verhalten. Schäuble hielt in Brüssel dagegen, noch sei gar nicht definiert, wie sich der griechische Etatüberschuss nach 2018 entwickeln solle. Entscheidend sei, dass die Regierung in Athen die zugesagten Reformen ergreife.

Am Montag hatte sich die griechische Regierung auf die Länder der Euro-Zone zubewegt und weitere Reformen zugesagt. Experten der Prüf-Institutionen sollen nun in Kürze nach Athen zurückkehren und dort die Umsetzung der Maßnahmen sowie deren genaue Ausgestaltung kontrollieren. Die laufende zweite Überprüfung der Reformschritte soll dann möglichst bald abgeschlossen werden. Die Einigung ist Voraussetzung dafür, dass Athen neue Hilfsgelder erhält. Allerdings braucht die Regierung bis zum Sommer nicht zwingend neues Geld.